Aktueller BfR-Corona-Monitor: Bevölkerung schränkt ihr Freizeitverhalten weniger ein
Befragung zur Risikowahrnehmung beschreibt den aktuellen Umgang der Bevölkerung mit den Risiken des neuartigen Coronavirus
Nach fast eineinhalb Jahren Pandemie sind für viele Personen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung ein fester Bestandteil des Alltags geworden. So geben im aktuellen BfR-Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) 96 Prozent der Befragten an, weiterhin eine Maske zu tragen. Auch auf Abstand zu anderen Personen achten weiterhin 75 Prozent. „Die überwiegende Mehrheit der Befragten bewertet sowohl die Abstandsregelung als auch die Quarantänemaßnahmen nach wie vor als angemessen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Die Anzahl derer, die angeben, ihr Zuhause seltener zu verlassen, ist jedoch in den letzten Wochen merkbar zurückgegangen und liegt derzeit bei 40 Prozent. Nur noch 54 Prozent treffen sich seltener mit Freunden und Familie.“
Die Tendenz zu mehr Kontakten und zunehmenden Aktivitäten außer Haus ist nicht mit einem erhöhten Sicherheitsempfinden verbunden. Obwohl immer mehr Menschen vollständig geimpft sind, fühlen sich laut der aktuellen Erhebung nur noch 53 Prozent der Befragten sicher oder sehr sicher, dass sie sich vor einer Corona-Infektion schützen können. Anfang Juni, als die Infektionszahlen stetig fielen, lag der Anteil bei 62 Prozent.
Die Akzeptanz der Maßnahmen, mit denen die Verbreitung des Coronavirus eingedämmt werden soll, bleibt trotz der steigenden Impfquote hoch: Die überwiegende Mehrheit der Befragten bewertet beispielsweise die Abstandsregelung (88 Prozent) und Quarantänemaßnahmen (88 Prozent) als angemessen – mit lediglich geringen Unterschieden zwischen den Altersgruppen. Beim Thema Kontaktbeschränkungen sind hingegen Unterschiede erkennbar: 59 Prozent der 40- bis 59-Jährigen halten die Kontaktbeschränkungen für angebracht, in der Gruppe der 14- bis 39-Jährigen finden das 66 Prozent. Dass weiterhin Veranstaltungen abgesagt werden, finden 78 Prozent der Befragten passend.
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.