Auswirkungen von Ellagsäure auf Insulinresistenz, oxidativen Stress und Hormonwerte bei Frauen mit PCO-Syndrom

Original Titel:
Randomized double blind clinical trial evaluating the Ellagic acid effects on insulin resistance, oxidative stress and sex hormones levels in women with polycystic ovarian syndrome

Kurz & fundiert

  • In einer Placebo-Kontrollstudie wurde der Effekt von Ellagsäure auf Parameter des PCO-Syndroms bei 60 Frauen untersucht.
  • Ellagsäure wirkte sich positiv untersuchte Aspekte wie Insulinresistenz, Hormonwerte und Entzündungsprozesse aus, hatte aber keine Auswirkungen auf Ernährung, körperliche Aktivitäten und Körpermaße.

MedWiss – Ellagsäure kommt natürlich in Erdbeeren, Himbeeren, Granatapfel und Trauben vor und kann Symptome chronischer Krankheiten wie Fettstoffwechselstörungen, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes lindern. Der Wirkmechanismus ist noch nicht genau bekannt, der positive Effekt auf Entzündungswerte aber schon. Nun wurde der Effekt der Ellagsäure auf PCOS von einer Gruppe iranischer Autoren untersucht.


Iranische Autoren untersuchten in dieser randomisierten, doppelt verblindeten, klinischen Placebo-Kontrollstudie den Effekt von Ellagsäure bei Patientinnen mit dem Polyzystischen Ovarien Syndrom (PCOS). Die Säure zeigte schon bei anderen chronischen Krankheiten wir Typ-2-Diabetes eine positive Wirkung, und gilt deswegen auch bei PCOS als vielversprechend.

Blutwerte und körperliche Maße wurden vor und nach dem Studienzeitraum in beiden Gruppen verglichen

60 Patientinnen mit dem PCO-Syndrom wurden zufällig auf zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhielt über den Studienzeitraum von 8 Wochen täglich eine Dosis Ellagsäure (200 mg), die andere entsprechend ein Placebo. Bei Beginn und Ende der Studie wurden im Fastenzustand Zuckerstoffwechsel (Blutzuckerspiegel, Insulin, Insulinresistenz), Fettstoffwechsel (Gesamt-Cholesterin, Triglyceride, die einzelnen Cholesterinwerte HDL und LDL), Antioxidantien, Malondialdehyd, Hinweise auf entzündliche Prozesse wie CRP (C-reaktives Protein) und TNF-Alpha (Tumor-Nekrosefaktor α) sowie Sexualhormone (Testosteron, Prolaktin) und Anti-Müller-Hormone (AMH) gemessen. Zudem wurden körperliche Maße, Ernährung und körperliche Aktivitäten begutachtet.

Alle gemessenen Werte verbesserten sich nach 8-wöchiger Ellagsäure-Einnahme

Nach 8 Wochen stellten die Autoren eine signifikante Verbesserung in Zucker- und Fettstoffwechsel und Entzündungswerten in der Studien-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe fest. Die Supplementierung mit Ellagsäure beeinflusste auch Hormonwerte und den Antioxidantien-Wert signifikant. Nach Beenden der Studie traten keine Veränderungen in Körpermaßen, Aktivitäten oder Ernährung auf.

Die Autoren sehen eine Supplementierung mit Ellagsäure bei Frauen mit dem PCO-Syndrom als sinnvoll an, da sie eine Verbesserung in verschiedenen Aspekten, besonders auch der Insulinresistenz, feststellen konnten. Sie halten Ellagsäure für eine gute Option, da sie chronische und metabolische Beschwerden bei Frauen lindern könnte. Wie sich die Supplementierung allerdings konkret auf Symptome und das Wohlbefinden der Patientinnen auswirken könnte, muss noch untersucht werden.

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