Pulmonalvenenisolation auch bei Adipositas-Patienten sicher
Original Titel:
Influence of excess weight and obesity on performance and outcome of pulmonary vein isolation with the cryoballoon
- Die Pulmonalvenenisolation (PVI) wird häufig zur Behandlung von Vorhofflimmern eingesetzt
- PVI war auch bei adipösen Patienten sicher und effektiv
- Daten von 228 Patienten wurden ausgewertet, 168 wurden zudem 1 Jahr nachbeobachtet
MedWiss – Die Pulmonalvenenisolation zur Behandlung von Vorhofflimmern zeigte auch bei übergewichtigen und adipösen Patienten ähnlichen Komplikationsraten wie bei Normalgewichtigen. Auch im Hinblick auf das Wiederauftreten von Vorhofflimmern gab es keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Die Pulmonalvenenisolation (PVI) ist eine wichtige Therapieoption bei der Behandlung von Vorhofflimmern (VHF). Frühere Studienergebnisse haben bereits gezeigt, dass Patienten mit Übergewicht oder Adipositas häufiger an VHF leiden. Allerdings haben die Studien zur Sicherheit und Durchführbarkeit von PVI bei diesen Patienten bislang unterschiedliche Ergebnisse gezeigt.
Pulmonalvenenisolation wurde mit Kryoballon der 2. Generation durchgeführt
In einer aktuellen Studie wurde eine mit dem Kryoballon der 2. Generation (CB) durchgeführte PVI hinsichtlich Sicherheit, Verfahrensdauer und Durchleuchtungszeit bei Patienten mit Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas evaluiert. In die Studie wurden 228 Patienten, die 2018 und 2019 im Krankenhaus mit CB-PVI behandelt wurden, einbezogen. Hiervon waren 59 (25,88 %) normalgewichtig (Body-Mass-Index [BMI] unter 25), 115 (50,44 %) übergewichtig (BMI zwischen 25 und 29,9) und 54 (23,68 %) waren adipös (BMI größer 30). Alle Lungenvenen (PV) wurden erfolgreich isoliert.
Signifikanter Anstieg des Dosisflächenprodukts (DAP) bei adipösen Patienten
Bei den Verfahrensparametern unterschieden sich weder Komplikationen, Verfahrensdauer noch Durchleuchtungszeit signifikant. Es gab aber einen signifikanten Anstieg des Dosisflächenprodukts (DAP) bei adipösen Patienten im Vergleich zu normalgewichtigen und übergewichtigen Patienten (2 035,5 ± 1 930,1 μGym2 vs. 975,3 ± 814,9 μGym2 vs. 1 325,1 ± 2 081,3 μGym2; p = 0,001). Zwischen übergewichtigen und normalgewichtigen Patienten konnte kein signifikanter Unterschied gefunden werden (p = 0,611).
Kein Wiederauftreten von Vorhofflimmern in allen Gruppen
Die Nachbeobachtungsdaten von 168 Patienten (73,68 %), die über 12 Monate beobachtet wurden, zeigten keine Unterschiede beim Wiederauftreten von VHF in den drei BMI-Gruppen [80,9 % vs. 83,3 % (p = 0,733) vs. 86,55 % (p = 0,460)].
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Pulmonalvenenisolation mit dem Kryoballon bei übergewichtigen und adipösen Patienten sicher ist, mit ähnlichen Komplikationsraten wie bei normalgewichtigen Patienten. Auch das Wiederauftreten von Vorhofflimmern nach der Ablation unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Adipöse Patienten und ihre Behandler waren jedoch höheren Strahlendosen ausgesetzt.
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