Wie die COVID-19-Quarantäne Migräne und Stress beeinflusst

Original Titel:
Exploring the Impact of the COVID-19 Quarantine on the Severity of Headache, Migraine, and Stress in Saudi Arabia

Kurz & fundiert

  • 1 111 erwachsene Teilnehmer ohne Migräne, mit potenzieller Migräne und mit diagnostizierter Migräne beantworteten zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 einen Fragebogen zum Thema Migräne, Schmerzen und Stress
  • Die Stärke der Kopfschmerzen nahm während der Quarantäne ab
  • Stress trat vermehrt auf
  • Kopfschmerz-Stärke stand in Zusammenhang mit vorheriger COVID-19 Infektion

 

MedWiss – Während der weltweiten COVID-19 Pandemie kam es nicht selten vor, dass als Maßnahme zu deren Eindämmung Quarantäne verordnet wurde. Diese vermehrte das Auftreten mentaler und emotionaler Störungen, welche Stress auslösen. Stress wiederum gilt als häufige Ursache gesundheitlicher Probleme, unter anderem Migräne mit und ohne Aura.


Die Autoren dieser Studie untersuchten in Saudi-Arabien, wie sich wegen COVID-19 verordnete Quarantäne auf das Stresslevel sowie die Häufigkeit und Stärke von Migräne bei erwachsenen Personen auswirkt. Emotionale Probleme, die während der Quarantäne vermehrt auftraten, gelten dabei als Ursache für Stress, welcher mit Migräne in Zusammenhang gebracht werden kann.

Daten wurden über einen Fragebogen ermittelt

Zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 wurden insgesamt 1 212 Personen zwischen 18 und 65 Jahren mittels Fragebögen zu Migräne, Schmerz-Stärke und Vorkommen sowie Stärke von Stress befragt. Daten von 1 111 Personen wurden miteinbezogen.

Vermehrter Stress – vor allem bei Migränepatienten

Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer betrug 29 Jahre ( 11,2), 87 % waren weiblich. Die Stärke der Kopfschmerzen nahm während der Quarantäne um 0,41 Punkte auf einer Skala von 1 – 10 ab, verglichen mit den vorherigen 3 Monaten. Das Vorkommen von Stress nahm allerdings signifikant zu. 49 % der Teilnehmer ohne Migräne, 56 % der Teilnehmer mit potenzieller Migräne und 62 % der Teilnehmer mit bestätigter Migräne gaben an, erhöhtem Stress ausgesetzt zu sein. Ein schwacher Zusammenhang zwischen der Stärke der Migränesymptome und dem Stresslevel konnte beobachtet werden. Allerdings stellten die Autoren einen Zusammenhang zwischen der Stärke der Kopfschmerzen und vorheriger COVID-19-Infektion fest.

Die Autoren folgern, dass die Kopfschmerzstärke während der Quarantäne leicht abnimmt, wenn sie mit den 3 Monaten vorher verglichen wird. Bei Teilnehmern mit Migräne erhöhte sich das Stresslevel stärker als bei Teilnehmern ohne Migräne.

 

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