Fachtag CareLeaver der Hochschule Koblenz: Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung in Limburg

Wie lassen sich junge Menschen stärken, die sich aufgrund negativer Erfahrungen in einer Jugendhilfe-Einrichtung befinden? Hier wenden die Fachkräfte die Methoden der Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung für Jugendliche der stationären Jugendhilfe an. Diese neuen Methoden der Fachlichkeit standen im Focus einer Fachtagung des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung und Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz im Kolpinghaus Limburg. An diesem 5. Projekt-Fachtag im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Praxis-Forschungsprojekts „Care Leaver“ nahmen 30 Fachkräfte aus diesen unterschiedlichen Hilfe-Einrichtungen teil.

Inhaltlicher Schwerpunkt des Fachtags waren neue methodische Konzepte zur Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung bei Jugendlichen in spezifischen Problemlagen. Viele dieser jungen Menschen haben Erfahrungen von Armut, Gewalt, Drogen und kritischen Lebensereignissen wie etwa Tod oder gravierende Erkrankungen von Bezugspersonen gemacht, aus denen sich ohne professionelle Hilfen weitere vielschichtige Folgeprobleme entwickeln. Prof. Dr. Frietsch, Dirk Holbach M.A. und Corinna Leißling M.Sc. vom IFW stellten den Fachkräften ausgewählte Methoden und Instrumente zur Bearbeitung spezifischer Problemlagen sowie eine entsprechende Entwicklungs- und Hilfeplanung vor. Im Rollenspiel übten die Teilnehmenden unter anderem die Methode der „Motivierenden Gesprächsführung“ nach Miller und Rollnick ein, um bei den betroffenen Jugendlichen die Selbstwirksamkeit bei der Ressourcenaktivierung zu stärken und so das Verhalten nachhaltig zu verändern. Die Tagung bot zudem viel Raum für den fachlichen Diskurs über die Anwendung und Praxistauglichkeit der Instrumente in den unterschiedlichen Hilfeeinrichtungen für Jugendliche.

Die Teilnehmenden gaben auf einem Beurteilungsbogen eine sehr positive Rückmeldung zu Durchführung und Inhalten des Fachtags. „Wir werden diesen Fachtag im Rahmen des vom BMBF geförderten Praxis-Forschungsprojekts fortsetzen, um weitere Methoden der Ressourcenaktivierung vorzustellen und wiederum fachlich zu diskutieren“, so Prof. Dr. Frietsch.