Themenschwerpunkt: Klinik und Intensivmedizin
Das Risiko für schwere Verläufe von COVID-19 ist bei Männern erhöht. Welche Bedeutung verschiedenen Geschlechtshormonen dabei zukommt, war bisher nicht klar. Forscher verglichen nun Geschlechtshormon-Konzentrationen kritisch erkrankter COVID-19-Patienten an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf mit anderen Patienten sowie mit gesunden Kontrollen. Demnach stand ein Testosteron-Mangel mit kritischen COVID-19-Erkrankungen bei Männern in Zusammenhang. Auch erhöhte Estradiol-Werte schienen das COVID-19-Risiko besonders für Männer zu erhöhen
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Durchbruch-Infektionen nach vollständigen Impfungen gegen SARS-CoV-2 wurden in verschiedenen Ländern berichtet. Besonders wichtig ist nun, zu ermitteln, wie die Verläufe dieser Infektionen sind. Forscher verglichen die Verläufe von Coronavirus-Infektionen bei knapp 1000 Personen in Qatar, die teils geimpft, teils ungeimpft waren. Schwere Verläufe waren mit zunehmendem Alter und ohne Impfung deutlich häufiger.
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Seit dem Ausbruch der weltweiten COVID-19 Pandemie zeichnete sich schnell ab, dass vor allem ältere Menschen betroffen sind und mit größerer Wahrscheinlichkeit schwere Verläufe der Krankheit durchlebten, wobei oft auch ein Krankenhausaufenthalt nötig war. In Großbritannien wurde nun in mehreren Kliniken untersucht, welche Komplikationen im Zusammenhang mit COVID-19 bei Krankenhausaufenthalten solcher Patienten auftraten.
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DGP – Was sind die Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 bei Menschen mit Multipler Sklerose (MS)? In einer Kohortenstudie mit 347 Patienten zeigten sich Faktoren wie neurologische Behinderungen, fortgeschrittenes Alter und starkes Übergewicht als wesentlich zur Einschätzung des Risikos für schwere Krankheitsverläufe nach Infektion mit SARS-CoV-2. Es konnte allerdings kein Zusammenhang zwischen krankheitsmodifizierenden Therapien und Schweregrad von COVID-19 gesehen werden. Die Behandlung der MS steht damit offenbar nicht in Konflikt mit dem klinischen Management einer Infektion mit dem neuen Coronavirus.
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Interferon-alpha induziert sowohl angeborene als auch adaptive, erworbene Immunantworten und ist ein klinisch wirksames Element der Therapie Coronaviren-induzierter Erkrankungen, wie man bereits von den früheren SARS- und MERS-Epidemien wusste. Eine klinische Studie verglich nun die Wirksamkeit eines gentechnisch veränderten Interferons mit klassischem Interferon-alpha. Mit verändertem Interferon verkürzte sich demnach, kombiniert mit antiviralen Medikamenten, die Zeit bis zur klinischen Verbesserung der Patienten mit moderat bis schwerem COVID-19.
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Vitamin D wird seit Beginn der Coronavirus-Pandemie als möglicher hilfreicher Faktor diskutiert. Ob eine einzelne hochdosierte Gabe von Vitamin D3 die Dauer einer Krankenhausbehandlung bei Patienten mit moderatem bis schwerem COVID-19 verkürzen könnte, untersuchten eine randomisierte klinische Studie. Demnach reduzierte hochdosiertes Vitamin D3 den Krankenhausaufenthalt der Patienten nicht signifikant im Vergleich zu einem Placebo.
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Tocilizumab ist ein monoklonaler Antikörper, der an den Rezeptor für das Interleukin IL-6 bindet, dadurch Entzündungsprozesse hemmt und daher auch bei COVID-19 hilfreich sein könnte. Die vorliegende Studie bietet trotz offener Fragen den bislang größten Datensatz zum klinischen Vergleich von COVID-19-Patienten (mit Hypoxia und systemischer Inflammation) unter Tocilizumab versus Standardbehandlung. Die Daten erlauben, im Gegensatz zu vorherigen, erfolglosen Studien, eine vorsichtige Hoffnung, dass nun die richtige Patientengruppe für eine wirksame Therapieverbesserung bei COVID-19 mit IL-6-Antagonisten gefunden ist. Die Studie wurde als PrePrint veröffentlicht.
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Immun-Thrombozytopenie purpura (ITP) ist als eine kritische Komplikation von COVID-19 bekannt. Zwei indische Forscher führten dazu nun einen systematischen Review durch, in dem sie das klinische Profil und den Verlauf von ITP-Fällen analysierten. Die meisten Betroffenen waren ältere Patienten, es gab jedoch auch pädiatrische Fälle. Bei neuen ITP-Fällen sollte demnach auch bei scheinbar sonst gesunden Menschen an SARS-CoV-2 gedacht werden – es gab auch ITP bei asymptomatischen COVID-19-Verläufen, berichten die Autoren.
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In dieser parallelen, zweiarmigen randomisierten klinischen Studie wurden zwei Materialien getestet, die Druckwunden bei längerem Tragen von medizinischen Masken zum Schutz vor dem neuen Coronavirus vorbeugen könnten: Extra-dünner Hydrokolloidverband und Polyethuran-Schaumstoff. Die Teilnehmer entwickelten keine Druckverletzungen durch die Schutzausrüstung, die Materialien unterschieden sich nicht im Tragekomfort.
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Die Suche nach Medikamenten, die den Verlauf von COVID-19 positiv beeinflussen können, ist auch weiterhin wichtig und läuft auf Hochtouren. Tocilizumab zeigte sich in rückblickenden Studien bei Patienten mit COVID-19-Pneumonie als möglicherweise hilfreich. In einer randomisierten klinischen Studie in Italien mit COVID-19-Patienten mit Pao2/Fio2-Verhältnissen zwischen 200 und 300 mm Hg zeigte sich nun allerdings kein Vorteil einer Behandlung mit Tocilizumab für den weiteren Krankheitsverlauf im Vergleich zur Standardbehandlung.
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Die vorliegenden Studie ermittelte, ob der Wirkstoff Tocilizumab den klinischen Verlauf von COVID-19 bei Patienten mit schweren oder kritischen Erkrankungen positiv beeinflussen kann. Demnach war die Behandlung mit Tocilizumab zusätzlich zur Standardbehandlung nicht dem Standard überlegen – stattdessen könnte es sogar die Sterblichkeit erhöhen, weswegen diese Studie frühzeitig abgebrochen wurde.
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Neutralisierende Antikörper gegen SARS-CoV-2 sollen die Coronaviruslast reduzieren, Symptome abmildern und verhindern, dass eine Krankenhausbehandlung wegen COVID-19 notwendig wird. In einer noch aktiven Phase 2-Studie wurde nun untersucht, ob der Antikörper LY-CoV555 diesen Ansprüchen gerecht wird. Die Zwischenanalyse zeigte ein gemischtes Bild auf: Eine von drei Dosierungen senkte die Viruslast im Placebovergleich messbar. Finale Ergebnisse der Studie werden zeigen, ob sich dieser Dosis-abhängige Effekt bestätigt.
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COVID-19-Patienten, die nicht mechanisch beatmet wurden, profitierten davon, wenn das Rekonvaleszentenplasma, mit dem sie behandelt wurden, eine hohe Konzentration an anti-SARS-CoV-2 IgG aufwies. Bei Patienten, die mechanisch beatmet wurden, war dies nicht der Fall.
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