Themenschwerpunkt: Zukunftsblick
In einer Kohortenstudie in zwei Studienzentren (Bonn und Berlin) untersuchten Forscher immunologische Veränderungen bei COVID-19-Patienten. Die Studie zeigt ein detailliertes Bild der Immunantwort auf eine SARS-CoV-2-Infektion auf, die sich grundlegend bei milden und schweren Verläufen unterscheidet. Bei schweren COVID-19-Erkrankungen wird demnach die Verteidigung gegen das Virus vermutlich durch die Mobilisierung unreifer myeloischer Zellen im Knochenmark mit antiinflammatorischen Effekten zunichte gemacht.
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Es ist bislang unklar, welche Rolle die Bevölkerungsdichte und Wetter-Variablen im Zuge der Coronavirus-Krise spielen. Wissenschaftler füllten diese Wissenslücke nun mit ihrer Forschung.
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Die Wissenschaftler gehen erstmal nicht davon aus, dass der Sommer den Verlauf der Pandemie wesentlich beeinflussen wird. Erst in Zukunft wird sich zeigen, welchen Einfluss das Wetter auf saisonale Schwankungen des Infektionsgeschehens hat.
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Wissenschaftler setzten das Ausmaß der Luftverschmutzung in 120 Städten in einen Zusammenhang mit der Anzahl an neu bestätigten COVID-19-Fällen. Dabei zeigten sie, dass eine reduzierte Luftverschmutzung dazu beitragen könnte, das Virus an der weiteren Ausbreitung zu hindern.
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Forscher analysierten die Antikörperbildung bei Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion und ermittelten, ob unerkannte Infektionen bei Kontaktpersonen mithilfe der Antikörpertests erkannt werden konnten. Bei 285 Patienten mit COVID-19 testeten mit der Zeit fast 100 % positiv auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 (IgG und/oder IgM). Bei 4,3 % von 164 nahen Kontakten Infizierter war der Antikörpertest positiv, das RT-PCR-Ergebnis dagegen negativ. 10 der infizierten Kontaktpersonen waren zudem asymptomatisch, aber durch die Antikörperbildung erkennbar.
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In Zeiten von Materialmangel und Bedarf für großangelegtes Testen, um dem neuen Coronavirus Einhalt zu gebieten, stellten sich Wissenschaftler der Frage, ob Speichel zur Coronavirus-Diagnose eine valide Alternative zum Nasen-Rachenraum-Abstrich sein könnte. Der Vergleich beider Probenarten bei Patienten und medizinischem Personal zeigte vielversprechende Ergebnisse: Saliva-Proben ließen sich durch medizinisches Personal verlässlich selbst entnehmen und zeigten größere Konsistenz über den Infektionsverlauf als der gängige Abstrich. Die Studie wurde als PrePrint veröffentlicht.
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China und Südkorea nutzen sie bereits: mobile Technologie, die dabei hilft, die Ausbreitung des Coronavirus zu mindern. Wissenschaftler der Universität Oxford modellierten nun, inwiefern auch Europa von der breiten Nutzung einer solchen App profitieren könnte.
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Die Wissenschaftler modellierten den Verlauf der Coronavirus-Epidemie in Wuhan, China. Werden soziale Kontakte eingeschränkt, kann die Krankheitswelle flacher verlaufen. Die Maßnahmen sollten daher möglichst lange (bis April) aufrechterhalten werden und nur stückweise wieder aufgehoben werden.
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Eine Untersuchung der Eintrittspunkte des neuen SARS-CoV-2-Virus in Lungenzellen zeigte zwei mögliche Waffen gegen das neue Virus auf. Einmal einen Hemmstoff, Camostat-Mesylat, gegen die Bindung des Virus an die Wirtszellen, und schließlich einen, wenn auch nicht optimalen, Impfstoff auf Basis des SARS-Virus. Die Arbeit ist eine Zellstudie, wird also nun auch im Menschen getestet werden müssen. Da der Wirkstoff bereits als Medikament in manchen Ländern zugelassen ist und Impfstoffe gegen SARS bereits bekannt sind, könnte das relativ schnell gehen.
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Die Welt blickt derzeit auf eine Modellierungsstudie aus Großbritannien. Die Studie bewertet, was verschiedene, nicht pharmakologische Interventionsmethoden, die die Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen, zu leisten vermögen. Dabei zeigt sich mehr als eindringlich, dass mehrere nicht pharmakologische Interventionen gleichzeitig zum Einsatz kommen müssen, um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Es wird auch deutlich, dass die Interventionen nur dann eine Ausbreitung des Virus verhindern können, wenn sie 18 Monate oder länger Anwendung finden. Da dies die Gesellschaft in nie gesehener Form belasten würde, werden von renommierten Wissenschaftlern Äußerungen laut, die Zeit, die es bedarf, um neue Medikamente und Impfstoffe gegen das Virus zuzulassen, in dieser Extremsituation zu verkürzen.
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