Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

COPD

Neue Studien zu COPD

Bei COPD-Patienten können solche kognitiven Beeinträchtigungen mit zunehmender Krankheitsdauer und immer höherem Schweregrad der Erkrankung auftreten. Die zunehmend schlechtere Versorgung mit Sauerstoff und durch die Erkrankung auftretende Entzündungen können im Gehirn Schäden verursachen. Das kann zu Problemen im Alltag führen, auch weil eine Behandlung von COPD oft einen komplexen Therapieplan voraussetzt, dessen Wirksamkeit davon abhängt, dass man ihn genau befolgt.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Die Lunge von Patienten mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) arbeitet nicht mehr richtig, sie büßt immer mehr ihrer Funktion ein. Die COPD wird danach behandelt, wie stark die Symptome bereits ausgeprägt sind. Veränderungen der Lebensgewohnheiten, Reha, Medikamente und Beatmung sind die wichtigsten Grundbausteine der Therapie von COPD.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Für die Behandlung von COPD werden inzwischen in Medikamenten bronchienerweiternde Wirkstoffe kombiniert, die unterschiedliche Wirkweisen haben. Eine aktuelle Studie vergleicht nun die Wirksamkeit von solchen Fix-Kombinationen, die einmal täglich angewandt werden. Dabei handelt es sich um Kombinationen aus Umeclidinium und Vilanterol bzw. Tiotropium und Olodaterol.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Bei 8 von 10 Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) treten weitere behandlungsbedürftige Erkrankungen auf. Zu häufigen Begleiterkrankungen einer COPD gehören Arterienverkalkung, Herzschwäche und Herz-Rhythmus-Störungen. Dadurch, dass Herzerkrankungen mit Atemnot oder Engegefühlen in der Brust einhergehen, die auch bei COPD auftreten, werden sie bei COPD-Patienten aber häufig übersehen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Durch dauerhafte Entzündung, wie bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kann es zu Veränderungen der Bronchien kommen. Es entstehen kleine sackartige Ausweitungen, sogenannte Bronchiektasen, in deren Hohlräumen sich Sekret sammelt. Dort finden Bakterien einen optimalen Nährboden und erhöhen das Risiko für Betroffene an neuen oder verstärken Lungeninfektionen zu erkranken. Bei COPD-Patienten führt das zu einer Verschlechterung der Erkrankung und Symptome, wie Husten und Atemnot, verstärken sich.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Literatur-Newsletter-Anmeldung

Medical NEWS Report
Hier können Sie sich für unseren Literatur-Newsletter anmelden. →

Rauchen ist die Hauptursache für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Doch auch andere Faktoren können dazu führen, dass Menschen daran erkranken. So können auch passives Rauchen, der häufig Kontakt mir Stäuben, Gasen oder Dämpfen am Arbeitsplatz, Luftverschmutzung, z. B. durch Autoverkehr, genetische Ursachen oder Immundefekte zu COPD führen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung hilft Kortison Krankheitsschübe zu verhindern, indem es die Entzündungsreaktion stoppt. Das funktioniert, da das Immunsystem durch Kortison ausgebremst wird. Das bedeutet aber auch, dass das Immunsystem durch Kortison schlechter auf Angriffe durch Krankheitserreger reagieren kann. Wie kann also die Inhalation von Kortison vor Schüben schützen, wenn es gleichzeitig das Risiko für Schub auslösende Infektionen erhöht?

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) geht mit einer meist stark verminderten Lebensqualität einher. Typische Probleme sind Atemnot, ständiges Husten und Erschöpfung. Auch Schmerzen können die Lebensqualität von COPD-Patienten mindern. Diese werden jedoch in den meisten Studien vernachlässigt und nicht weiter untersucht. Ein chinesisches Forscherteam wollte diese Lücke füllen. Sie untersuchten das Ausmaß und die Art der Schmerzen bei Patienten mit leichter und mittelschwerer COPD.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Leider haben wir zu COPD noch keine Informationen zu Innovativen Arzneimitteln – z. B. Biologika

Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben herausgefunden, dass Nervenzellen im Auge natürliche optische Reize aus der Umgebung häufig gemeinsam in Zellgruppen und aufeinander abgestimmt verarbeiten. Die koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen verstärkt die Signalübertragung bei Szenen mit hohem Kontrast und Bewegungen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Behandlung von Blindheit zu verbessern. Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Unser Sehsinn versorgt uns beständig mit Informationen über unsere Umgebung, erlaubt uns räumliche Orientierung, warnt uns vor herannahenden Gefahren und lässt uns Objekte erkennen oder kleine emotionale Regungen im Gesicht unseres Gegenübers wahrnehmen. Die Verarbeitung dieser optischen Information in der Netzhaut des Auges, in der die lichtsensitiven Fotorezeptoren und erste Nervenzellen sitzen, gehört zu den energieintensivsten Prozessen im Organismus, vor allem angesichts des geringen Gewichtsanteils der Netzhaut. Seit mehr als 50 Jahren bestimmt daher die sogenannte „effiziente Kodierungshypothese“ das wissenschaftliche Verständnis der Sehprozesse im Auge. Sie besagt, dass es die Aufgabe der Netzhaut ist, die visuellen Informationen möglichst effizient zu verarbeiten, um energetische Ressourcen zu schonen. Dies bedeutet, dass möglichst wenige Nervenzellen gleichzeitig aktiv sein sollten, wenn es um die Produktion elektrischer Signale zur Weiterleitung der Sehinformationen an das Gehirn geht.

Ein Team von Wissenschaftler*innen um Prof. Dr. Tim Gollisch, Forschungsgruppenleiter in der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), hat jetzt herausgefunden, dass die effiziente Kodierungshypothese nicht für alle Nervenzellen im Auge zutrifft. Für eine Reihe von Zellen konnten die Forscher*innen in Netzhautpräparaten beobachten, dass häufig ganze Zellgruppen gleichzeitig aktiv sind. Dieses koordinierte Zusammenwirken der Nervenzellen scheint einer effizienten und energiesparenden Informationsübertragung zu widersprechen, da die einzelnen Zellen die gleichen Signale übermitteln. Die Forscher*innen konnten zeigen, dass die gemeinsame Aktivität der Zellen nicht zufällig auftritt, sondern dass bestimmte Zellengruppen dann gleichzeitig aktiv werden, wenn entweder sehr kontrastreiche Bilder ins Blickfeld kommen oder Bewegungen in bestimmte Richtungen beobachtet werden.

„Diese koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen könnte dazu dienen, dass das Gehirn besonders relevante optische Signale wie beispielsweise für das Erkennen von Kontrast oder Bewegung von anderen weniger wichtigen Einflüssen wie Helligkeitsänderungen unterscheiden kann, zum Beispiel wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt und es dadurch dunkler wird. Für Energieeffizienz scheinen die Zellgruppen hingegen zu sorgen, indem sie besonders kurz auf entsprechende Sinnesreize reagieren“, sagt Prof. Gollisch, Letztautor der Studie.

„Die Erkenntnisse bieten Potenzial für die Behandlung von Blindheit. Insbesondere betrifft dies die durch Degenerationsprozesse verursachte Erblindung, zum Beispiel wenn die Fotorezeptoren in der Netzhaut absterben. Diese nehmen das Licht aus der Umgebung auf und wandeln es in elektrische Signale um, die über Nervenzellen zur Verarbeitung der Sehinformation an das Gehirn weitergeleitet werden. Sterben die Fotorezeptoren ab, findet keine Signalweiterleitung über die entsprechenden Nervenzellen statt. Wenn nun diese Nervenzellen auf künstliche Weise, also durch eine Sehprothese aktiviert werden, ist es wichtig, eine entsprechend koordinierte Aktivität der Nervenzellen hervorzurufen, damit das Gehirn möglichst naturgetreue Signale bekommt, um diese richtig zu deuten“, sagt Dr. Dimokratis Karamanlis, ehemaliger Postdoktorand in der Klinik für Augenheilkunde der UMG und Erstautor der Studie.

Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Originalpublikation: Karamanlis D, Khani MH, Schreyer HM, Zapp SJ, Mietsch M, Gollisch T. Nonlinear receptive fields evoke redundant retinal coding of natural scenes. Nature (2025). DOI: 10.1038/s41586-024-08212-3

Hintergrund

Eine Grundlage der effizienten Kodierungshypothese bildet die Beobachtung, dass beispielsweise beim Blick auf eine große weiße Fläche vor allem Nervenzellen aktiv sind, die die Begrenzung der Fläche wahrnehmen. Zellen, die das „Innere“ der Fläche erkennen, werden in ihrer Aktivität unterdrückt, um so Energie einzusparen. Dass die Fläche im Inneren, sprich zwischen den Begrenzungen, auch weiß ist, reimt sich das Gehirn auch ohne diese Signale zusammen.

Große weiße Flächen, die sich für längere Zeit im Blickfeld befinden, sind in der realen Natur allerdings kaum zu finden. Daher haben die Forscher*innen getestet, wie Netzhautproben auf Naturfotos reagieren. Dazu wurden die Fotos so über die Proben hinwegbewegt, wie es natürlichen Augenbewegungen entspricht. Durch die gleichzeitige Messung der elektrischen Aktivität einer Vielzahl von Nervenzellen konnten die Forscher*innen nachweisen, dass sich gewisse Klassen von Zellen gut an die effiziente Kodierungshypothese halten und getrennt voneinander reagieren. Andere prominente Zellklassen hingegen folgen der Hypothese nicht und tendieren dazu, gemeinsam aktiv zu werden.

Ausblick

Die Erkenntnisse der Studie fließen direkt in die Entwicklung neuer Therapieansätze am kürzlich in Göttingen gegründeten Else Kröner Fresenius Zentrum für Optogenetische Therapien ein. Dabei sollen bei bestimmten Blindheitsformen lichtempfindliche Proteine in die Nervenzellen der Augen eingeschleust werden, um diese Zellen mit Licht zu aktivieren. „Die Ergebnisse helfen uns zu verstehen, welche Aktivitätsmuster der Zellen für das natürliche Erkennen bestimmter Seheindrücke notwendig sind. In der Therapieentwicklung wird dann das Ziel sein, diese Muster auf künstliche Weise zu erzeugen“, sagt Prof. Gollisch, der im neuen Zentrum mitarbeitet. Bereits in einigen Jahren sollen dazu entsprechende Studien mit Patient*innen in Göttingen beginnen.

Weiter zur kompletten Gesundheitsnachricht →