Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

COVID-19 / Erkrankung

Neue Studien zu COVID-19 / Erkrankung

Es gab bereits verschiedene Berichte zu Hautveränderungen bei COVID-19-Patienten. Ein systematischer Review untersuchte nun, ob die Haut-Manifestationen einen Rückschluss auf den Schweregrad der Coronavirus-Infektion erlauben könnten. Aus 47 Studien mit insgesamt 1847 Patienten zeigte sich, dass die Art der Hautläsionen einen Hinweis auf den Behandlungsbedarf bei COVID-19 geben kann. Frostbeulen-artige Läsionen traten demnach häufiger bei milderen Verläufen auf, andere Läsionen wurden eher bei schweren Verläufen gesehen.

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Forscher analysierten nun, ob der Impfschutz auch für ältere, körperlich schwache Menschen einen messbaren Vorteil gegenüber dem möglichen Risiko einer starken Immunreaktion bringt. Dazu untersuchten sie die Sterblichkeit von älteren Menschen nach der COVID-19-Impfung. Bei älteren Menschen in Pflegeheimen in den USA betrug die Sterblichkeit innerhalb einer Woche nach der Impfung 0,0053 %, im Vergleich zur Sterblichkeit aufgrund von COVID-19 (21,5 %) oder der monatlichen Sterblichkeitsrate im Jahr 2019 von 0,3 % bei Erwachsenen ab 65 Jahren. Die Autoren schließen, dass die Vorteile der COVID-19-Impfung mögliche Risiken auch bei älteren, geschwächten Menschen bei Weitem übersteigen.

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Bei schweren Verläufen dienen die Bildgebungs-Befunde auch der Entscheidung für eine Krankenhaus- oder Intensivbehandlung. Ultraschall der Lunge könnte ein nützliches Werkzeug zur schnellen Untersuchung von Patienten darstellen, da die Methode günstiger und praktischer zu nutzen ist, als die Computertomographie, die standardmäßig zur genaueren Diagnose von COVID-19 eingesetzt wird. In diesem systematischen Review wurden 43 Studien analysiert, die mit Lungen-Ultraschall untersuchte Lungenprobleme bei COVID-19 berichteten. Ultraschall und CT zeigten demnach häufig übereinstimmende Muster bei COVID-19-Patienten, die den Einsatz von Ultraschall zur frühzeitigen Vor-Ort-Untersuchung unterstützen.

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803 Mitarbeiter des amerikanischen Gesundheitssystems nahmen an einer Online-Befragung zu Nebenwirkungen des mRNA-Vakzins von BioNTech-Pfizer teil. Die Teilnehmer wurden in der ersten Phase des amerikanischen Impfprogramms geimpft, in der besonders Ärzte und Pflegepersonal immunisiert wurden. Besonders vorübergehende, grippeartige Impfreaktionen waren häufig, reduzierten die Akzeptanz des Vakzins jedoch nicht.

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803 Mitarbeiter des amerikanischen Gesundheitssystems nahmen an einer Online-Befragung zu Nebenwirkungen des mRNA-Vakzins von BioNTech-Pfizer teil. Die Teilnehmer wurden in der ersten Phase des amerikanischen Impfprogramms geimpft, in der besonders Ärzte und Pflegepersonal immunisiert wurden. Besonders vorübergehende, grippeartige Impfreaktionen waren häufig, reduzierten die Akzeptanz des Vakzins jedoch nicht.

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Bei schweren Verläufen dienen die Bildgebungs-Befunde auch der Entscheidung für eine Krankenhaus- oder Intensivbehandlung. Ultraschall der Lunge könnte ein nützliches Werkzeug zur schnellen Untersuchung von Patienten darstellen, da die Methode günstiger und praktischer zu nutzen ist, als die Computertomographie, die standardmäßig zur genaueren Diagnose von COVID-19 eingesetzt wird. In diesem systematischen Review wurden 43 Studien analysiert, die mit Lungen-Ultraschall untersuchte Lungenprobleme bei COVID-19 berichteten. Ultraschall und CT zeigten demnach häufig übereinstimmende Muster bei COVID-19-Patienten, die den Einsatz von Ultraschall zur frühzeitigen Vor-Ort-Untersuchung unterstützen.

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In den frühen Phasen der Pandemie war Schutzausrüstung selbst in reicheren Ländern noch nicht in ausreichend großer Menge vorhanden, ein Vazkin existierte noch nicht. Ähnlich sieht es aber auch noch aktuell in vielen armen Ländern weltweit aus. Es wäre daher vorteilhaft, wenn medizinisches Personal und generell besonders Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf eine zusätzliche Möglichkeit zum Infektionsschutz hätten. Chinesische Forscher untersuchten Nasentropfen mit dem antiviral wirksamen, körpereigenen Interferon-Alpha (IFN-α) und fanden bei fast 3000 Pflegern und Ärzten, teils in COVID-19-Stationen, mit dieser die Schutzausrüstung ergänzenden Behandlung über 30 Tage keine symptomatischen Infektionen. Kontrollierte Studien sind nun für einen echten Wirksamkeitstest nötig.

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Ivermectin, ein Medikament gegen Parasiten, wird besonders in Südamerika aktuell häufig zur Behandlung von COVID-19 verschrieben, obwohl sein klinischer Effekt noch äußerst unklar ist. Eine klinische Studie in Kolumbien untersuchte dies nun bei der Behandlung von mildem COVID-19. 400 Patienten bekamen Ivermectin oder Placebo zufällig zugewiesen. Die 5-tägige Behandlung mit Ivermectin verkürzte die Symptomdauer der COVID-19-Erkrankung im Vergleich zum Placebo nicht signifikant. Die Studie kann somit nicht die Behandlung von mildem COVID-19 mit Ivermectin unterstützen. 

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Nun wurden Sicherheits- und Wirkungsdaten zum Impfstoff mRNA-1273 der Firma Moderna mit 600 Teilnehmern analysiert und veröffentlicht. Die Impfung mit dem Vakzin mRNA-1273 bewirkte eine signifikante Immunantwort gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 bei Menschen ab 18 Jahren. Dabei war das Sicherheitsprofil der Impfung akzeptable. Die Studie bestätigt somit die Sicherheit und Immunogenizität des Moderna-Impfstoffes mRNA-1273 in Dosierungen von 50 und 100 µg im 2 Dosen-Regime. Der Bericht basiert noch auf vorläufigen Daten, da die Studie bis Ende 2021 weiter laufen wird, um auch längerfristige Antikörperantworten zu untersuchen.

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Nun wurden Sicherheits- und Wirkungsdaten zum Impfstoff mRNA-1273 der Firma Moderna mit 600 Teilnehmern analysiert und veröffentlicht. Die Impfung mit dem Vakzin mRNA-1273 bewirkte eine signifikante Immunantwort gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 bei Menschen ab 18 Jahren. Dabei war das Sicherheitsprofil der Impfung akzeptable. Die Studie bestätigt somit die Sicherheit und Immunogenizität des Moderna-Impfstoffes mRNA-1273 in Dosierungen von 50 und 100 µg im 2 Dosen-Regime. Der Bericht basiert noch auf vorläufigen Daten, da die Studie bis Ende 2021 weiter laufen wird, um auch längerfristige Antikörperantworten zu untersuchen.

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Zunehmend kann auch bei speziellen Personengruppen ermittelt werden, wie die Impfung sich auf Alltag und Arbeit auswirkt und ob mögliche Impfreaktionen ein Problem für die Akzeptanz darstellen. In den USA wurde nun untersucht, wie die Nebenwirkungen der mRNA-1273-Impfung bei Angestellten im Gesundheitssystem ausfallen und wie akzeptiert diese Impfung ist. Trotz eines weiten Spektrums an selbst-berichteten, vorübergehenden Symptomen wollten 97,02 % der Teilnehmer der Befragung demnach nicht auf die zweite Impfdosis verzichten.

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Wie vielversprechend Medikamente sind, die eine Coronavirus-Infektion oder die Erkrankung COVID-19 verhindern sollen, untersuchten Wissenschaftler nun in einem  „lebenden”, systematischen Review, der regelmäßig aktualisiert werden soll, um neue Entwicklungen in der COVID-19-Prophylaxe aufzugreifen. Die Hydroxychloroquin-Prophylaxe verhinderte auf Basis von 6 Studien mit hoher Sicherheit der Evidenz weder Erkrankung noch Infektion. Zu Ivermectin (3 Studien) lagen nur Daten mit sehr niedriger Evidenzsicherheit vor. Mögliche Effekte sind daher äußerst unsicher. Je eine Studie zu Ramipril und Bromhexin-Hydrochlorid konnten aufgrund der zu geringen Teilnehmerzahl nicht in der Analyse berücksichtigt werden. Dieser Review wird nun für bis zu 2 Jahre weiter aktualisiert, schreiben die Autoren.

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Lokale und systemische Impfreaktionen sind normal und typischerweise rasch vorübergehend. Man kann sich also gut darauf vorbereiten, um keine unnötigen Sorgen bei Symptomen nach der Impfung haben zu müssen. Eine Beobachtungsplattform der US-amerikanischen CDC ermöglichte nun die Analyse über Millionen geimpfter Menschen in den USA. Schmerzen an der Injektionsstelle traten demnach häufig sowohl nach der ersten als auch zweiten Impfung mit jedem mRNA-Impfstoff auf. Systemische Reaktionen, wie Fatigue, Kopfschmerz, Muskelschmerz, Schüttelfrost, Fieber und Gelenkschmerzen, wurden dagegen häufiger nach der zweiten Impfdosis mit beiden Vakzinen berichtet, und deutlich seltener von Menschen ab 65 Jahren.

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Leider haben wir zu COVID-19 / Erkrankung noch keine Informationen zu Innovativen Arzneimitteln – z. B. Biologika

Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben herausgefunden, dass Nervenzellen im Auge natürliche optische Reize aus der Umgebung häufig gemeinsam in Zellgruppen und aufeinander abgestimmt verarbeiten. Die koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen verstärkt die Signalübertragung bei Szenen mit hohem Kontrast und Bewegungen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Behandlung von Blindheit zu verbessern. Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Unser Sehsinn versorgt uns beständig mit Informationen über unsere Umgebung, erlaubt uns räumliche Orientierung, warnt uns vor herannahenden Gefahren und lässt uns Objekte erkennen oder kleine emotionale Regungen im Gesicht unseres Gegenübers wahrnehmen. Die Verarbeitung dieser optischen Information in der Netzhaut des Auges, in der die lichtsensitiven Fotorezeptoren und erste Nervenzellen sitzen, gehört zu den energieintensivsten Prozessen im Organismus, vor allem angesichts des geringen Gewichtsanteils der Netzhaut. Seit mehr als 50 Jahren bestimmt daher die sogenannte „effiziente Kodierungshypothese“ das wissenschaftliche Verständnis der Sehprozesse im Auge. Sie besagt, dass es die Aufgabe der Netzhaut ist, die visuellen Informationen möglichst effizient zu verarbeiten, um energetische Ressourcen zu schonen. Dies bedeutet, dass möglichst wenige Nervenzellen gleichzeitig aktiv sein sollten, wenn es um die Produktion elektrischer Signale zur Weiterleitung der Sehinformationen an das Gehirn geht.

Ein Team von Wissenschaftler*innen um Prof. Dr. Tim Gollisch, Forschungsgruppenleiter in der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), hat jetzt herausgefunden, dass die effiziente Kodierungshypothese nicht für alle Nervenzellen im Auge zutrifft. Für eine Reihe von Zellen konnten die Forscher*innen in Netzhautpräparaten beobachten, dass häufig ganze Zellgruppen gleichzeitig aktiv sind. Dieses koordinierte Zusammenwirken der Nervenzellen scheint einer effizienten und energiesparenden Informationsübertragung zu widersprechen, da die einzelnen Zellen die gleichen Signale übermitteln. Die Forscher*innen konnten zeigen, dass die gemeinsame Aktivität der Zellen nicht zufällig auftritt, sondern dass bestimmte Zellengruppen dann gleichzeitig aktiv werden, wenn entweder sehr kontrastreiche Bilder ins Blickfeld kommen oder Bewegungen in bestimmte Richtungen beobachtet werden.

„Diese koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen könnte dazu dienen, dass das Gehirn besonders relevante optische Signale wie beispielsweise für das Erkennen von Kontrast oder Bewegung von anderen weniger wichtigen Einflüssen wie Helligkeitsänderungen unterscheiden kann, zum Beispiel wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt und es dadurch dunkler wird. Für Energieeffizienz scheinen die Zellgruppen hingegen zu sorgen, indem sie besonders kurz auf entsprechende Sinnesreize reagieren“, sagt Prof. Gollisch, Letztautor der Studie.

„Die Erkenntnisse bieten Potenzial für die Behandlung von Blindheit. Insbesondere betrifft dies die durch Degenerationsprozesse verursachte Erblindung, zum Beispiel wenn die Fotorezeptoren in der Netzhaut absterben. Diese nehmen das Licht aus der Umgebung auf und wandeln es in elektrische Signale um, die über Nervenzellen zur Verarbeitung der Sehinformation an das Gehirn weitergeleitet werden. Sterben die Fotorezeptoren ab, findet keine Signalweiterleitung über die entsprechenden Nervenzellen statt. Wenn nun diese Nervenzellen auf künstliche Weise, also durch eine Sehprothese aktiviert werden, ist es wichtig, eine entsprechend koordinierte Aktivität der Nervenzellen hervorzurufen, damit das Gehirn möglichst naturgetreue Signale bekommt, um diese richtig zu deuten“, sagt Dr. Dimokratis Karamanlis, ehemaliger Postdoktorand in der Klinik für Augenheilkunde der UMG und Erstautor der Studie.

Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Originalpublikation: Karamanlis D, Khani MH, Schreyer HM, Zapp SJ, Mietsch M, Gollisch T. Nonlinear receptive fields evoke redundant retinal coding of natural scenes. Nature (2025). DOI: 10.1038/s41586-024-08212-3

Hintergrund

Eine Grundlage der effizienten Kodierungshypothese bildet die Beobachtung, dass beispielsweise beim Blick auf eine große weiße Fläche vor allem Nervenzellen aktiv sind, die die Begrenzung der Fläche wahrnehmen. Zellen, die das „Innere“ der Fläche erkennen, werden in ihrer Aktivität unterdrückt, um so Energie einzusparen. Dass die Fläche im Inneren, sprich zwischen den Begrenzungen, auch weiß ist, reimt sich das Gehirn auch ohne diese Signale zusammen.

Große weiße Flächen, die sich für längere Zeit im Blickfeld befinden, sind in der realen Natur allerdings kaum zu finden. Daher haben die Forscher*innen getestet, wie Netzhautproben auf Naturfotos reagieren. Dazu wurden die Fotos so über die Proben hinwegbewegt, wie es natürlichen Augenbewegungen entspricht. Durch die gleichzeitige Messung der elektrischen Aktivität einer Vielzahl von Nervenzellen konnten die Forscher*innen nachweisen, dass sich gewisse Klassen von Zellen gut an die effiziente Kodierungshypothese halten und getrennt voneinander reagieren. Andere prominente Zellklassen hingegen folgen der Hypothese nicht und tendieren dazu, gemeinsam aktiv zu werden.

Ausblick

Die Erkenntnisse der Studie fließen direkt in die Entwicklung neuer Therapieansätze am kürzlich in Göttingen gegründeten Else Kröner Fresenius Zentrum für Optogenetische Therapien ein. Dabei sollen bei bestimmten Blindheitsformen lichtempfindliche Proteine in die Nervenzellen der Augen eingeschleust werden, um diese Zellen mit Licht zu aktivieren. „Die Ergebnisse helfen uns zu verstehen, welche Aktivitätsmuster der Zellen für das natürliche Erkennen bestimmter Seheindrücke notwendig sind. In der Therapieentwicklung wird dann das Ziel sein, diese Muster auf künstliche Weise zu erzeugen“, sagt Prof. Gollisch, der im neuen Zentrum mitarbeitet. Bereits in einigen Jahren sollen dazu entsprechende Studien mit Patient*innen in Göttingen beginnen.

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