Neue Studien zu Demenz / Alzheimer
Das Gedächtnis trennt wichtige von unwichtigen Informationen, speichert sie im Gehirn und ruft sie wieder ab, wenn sie benötigt werden. Nach der Dauer der Informationsspeicherung wird das Gedächtnis in drei Systeme unterteilt, das sensorische Gedächtnis (speichert Informationen für Millisekunden bis Sekunden), das Kurzzeitgedächtnis (hier werden die Informationen für 20-45 Sekunden gespeichert) und das Langzeitgedächtnis (Informationsspeicher von mehreren Jahren). Das episodische Gedächtnis ist eine Unterform des Langzeitgedächtnisses, indem Fakten und Ereignisse gespeichert werden, die zur eigenen Biographie gehören.
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Schon früher wurde gezeigt, dass Mäuse, die einen speziellen CB-Rezeptor, CB1 genannt, nicht herstellen konnte, im Alter stärker unter dem Verlust von Gehirnzellen und früherem Abbau von Lern- und Gedächtnisleistung litten. Wenn eine verringerte Aktivität von CB1 die Alterung beschleunigt, könnte dann nicht ein dauerhaft aktiverer Rezeptor positiv auf das geistige Altern einwirken? Dies könnte beispielsweise durch eine erhöhte Konzentration an aktivierenden Substanzen wie THC erreicht werden. Die Altersforscher um Dr. Bilkei-Gorzo vom Universitätsklinikum Bonn untersuchten daher in Kollaboration mit israelischen Kollegen, ob eine regelmäßige Gabe von THC gegen geistige Alterungssymptome wirken kann.
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Frühere Studien deuten darauf hin, dass Theanin aus grünem Tee eventuell bei Alzheimerdemenz, aber auch bei Depressionen helfen kann. Prof. Kunugi vom Nationalen Zentrum für Neurologie und Psychiatrie in Tokyo (Japan) untersuchte dies nun mit Kollegen.
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Spezielle Medikamente docken an den Benzodiazepinrezeptor an und können so beispielsweise auf Schlaf und Ängste im Körper einwirken. Die Mittel standen allerdings immer wieder im Verdacht, das Risiko für eine Lungenentzündung zu erhöhen. Die bevölkerungsweite Studie von Dr. Chen und Kollegen vom Klinikum der National Taiwan University untersuchte dies nun.
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Einer der Faktoren, der bei Demenzerkrankungen als mögliche Risikofaktor betrachtet wird, ist der Blutdruck. Erhöhter Blutdruck kann sich schädigend auf die feinen Blutgefäße im Gehirn auswirken und damit eventuell über lange Sicht Folgeschäden bis hin zu einer Demenz bewirken. Wissenschaftler verschiedener US-amerikanischen Universitäten unter Leitung von Herz-Kreislauf-Epidemiologin Prof. Whitmer untersuchten daher nun, ob sich Bluthochdruck in verschiedenen Lebensphasen auf das Risiko einer Demenzerkrankung auswirken kann.
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Der vaskulären und Alzheimer-Demenz gemeinsam ist ein Mangel an Acetylcholin, einem der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Zur Behandlung werden daher Acetylcholinesterase-Hemmer eingesetzt, die den Abbau des Botenstoffes verhindern. Ein solcher Wirkstoff, der möglicherweise bei der Mischform der beiden Demenzerkrankungen helfen könnte, stellt Rivastigmin dar.
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Demenz / Alzheimer
Themenschwerpunkte
Generell weist eine veränderte Steifigkeit der Arterien auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, aber auch auf Störungen in der Gehirndurchblutung hin, und könnte in Zusammenhang mit Einschränkungen in der Denkleistung stehen. Dr. Lyu vom Hebei General Hospital in China führte nun mit seinen Kollegen aus der Neurologie eine vergleichende Übersichtsstudie durch, um zu ermitteln, wie spezifische Eigenschaften der arteriellen Steife mit möglichen Denkleistungsstörungen zusammenhängen.
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Zwei Antioxidantien, die bei Zellreparaturen essentiell sind und damit eventuell auch für Demenzerkrankungen relevant sein könnten, sind Vitamin E und Selen. Wissenschaftler um Dr. Kryscio und Prof. Schmitt am Sanders-Brown Zentrum für Alterung in Lexington (Kentucky) in den USA untersuchten nun an einer großen Patientengruppe, ob die regelmäßige Einnahme von Vitamin E und Selen die Anzahl der Demenzerkrankungen verringern kann.
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Fehlen dem Körper wesentliche Zutaten, wie beispielsweise Zink, ist es schwierig, die Psyche gesund zu halten. Forscher der Charité-Universitätsmedizin in Berlin um Ernährungswissenschaftlerin und Altersforscherin Dr. Norman untersuchten daher nun in einer großen Studie die Zinkaufnahme durch die Nahrung und den Blutgehalt an Zink bei älteren Menschen und ob sich depressive Symptome mit einem eventuellen Mangel erklären ließen.
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Medical NEWS Report
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Demenz geht häufig mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Miktionsstörung) einher. In Taiwan wird oft die traditionelle chinesische Medizin (TCM) für dieses Problem eingesetzt. Klinisch oder in Pflegeheimen weltweit werden dagegen eher Katheter gelegt, die allerdings das Risiko für Harnwegsinfektionen oder Verletzungen der Harnröhre erhöhen.
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Alzheimerpatienten führen zum Teil verlangsamt Augenbewegungen durch, treffen Ziele weniger genau mit dem Blick, und korrigieren diese Fehler anschließend seltener als Gesunde. Dr. Pavisic vom Demenzforschungszentrum des University College in London untersuchte daher mit ihren Kollegen, ob auch bei jung erkrankten Demenzpatienten Augenbewegungsmessungen mit den üblichen Tests zur Denkleistung bei Demenz übereinstimmten.
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Kann eine Gehirnerschütterung, selbst wenn sie massiv war, als Risikofaktor für eine spätere Alzheimerdemenz gelten? Dr. Weiner und Kollegen 2017 berichteten nun in der Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia: Translational Research & Clinical Interventions ihre Untersuchung von ehemalig im Vietnam aktiven Kriegsveteranen mit mindestens einer traumatischen Gehirnverletzung.
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Wenn künstlich hergestellte, extrem kleine Substanzen, die sogar Zellwände durchdringen können, Nanopartikel genannt, auf Proteine im Blut treffen, können sie diese an sich binden und daraus einen umhüllenden Kranz, eine Corona, bilden. Die Wissenschaftler um Dr. Mahmoudi, Direktor des NanoBio-Interaktionen-Labors im Nanotechnologie Forschungszentrum im iranischen Tehran, untersuchten in einer internationalen Kooperation, ob eine Nano-Corona krankheitstypische Proteine zur Erkennung von Alzheimer und Multipler Sklerose binden könnte.
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Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken
Langsame Gehirnwellen machen Hirnrinde besonders aufnahmebereit
Seit fast 20 Jahren weiß man, dass langsame, synchrone Erregungswellen während des Tiefschlafs die Gedächtnisbildung unterstützen. Unbekannt war bisher, warum das so ist. Im Fachmagazin Na…
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Rund 9,5 Millionen Deutsche leiden an einer ärztlich diagnostizierten Depression [1]. Das entspricht etwa 12,5 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren – ein neuer Höchststand. Neben der Standardbehandlung mit Physiotherapie und Medikamenten könnte die Hir…
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Düsseldorf – Weihnachten ist für viele Menschen das Fest der Familie. Ist eine Angehörige oder ein Angehöriger an Alzheimer erkrankt, kann dies die Familie an den Feiertagen vor besondere Herausforderungen stellen. Einerseits wünscht man sich ein…
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Die S3-Leitlinie Schmerzmanagement bei Geriatrischen Patient:innen in allen Versorgungssettings (GeriPAIN), ist nun für 5 Wochen (20.12.2024 – 27.1.2025) zur öffentlichen Konsultation auf der Homepage der AWMF (https://register.awmf.org/de/leitlinien/d…
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Linksammlung zu niederschwelligen und bedarfsgerechten Angeboten in psychischer Ausnahmesituation
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt verlangt schnelle und wirksame Antworten in einer Ausnahmesituation – das sagen Expertinnen und Experten…
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Es gibt kaum Belege dafür, dass Neurofeedback-Behandlungen für die meisten Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als einzige Behandlung nützlich sind, obwohl eine kleine Wirkung von Standard-Neurofeedback nachweisbar ist. Da…
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Wissenschaft im Gespräch: Über die Frage, wie sich bösartige Hirntumore gezielt behandeln lassen und welche Rolle dabei das Konzept der „Krebsneurowissenschaften“ spielt, spricht der Journalist Wolfgang Heim mit den Neuroonkologen Dr. Sophie Heuer und …
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Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) hat in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und weiteren Partnern eine umfassende Untersuchung zur Chagas-Krankheit in der Schweiz durchgeführt. Obwohl die Chagas-Kra…
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Ab sofort können Mütter, deren Kinder stationär in der Sektion Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) behandelt werden, Muttermilch spenden und an Neugeborene weitergeben. Dieses Angebot ist in der…
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Welche Versorgungsstrukturen sind für Long-COVID-Betroffene geeignet? Wie kann die medizinische Versorgung diesbezüglich weiter verbessert werden? Mit diesen Fragen setzte sich das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration mit rund zwei …
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Weaning-Station am Universitätsklinikum Jena gestartet
Jena. Aus eigener Kraft Luft holen. Was für gesunde Menschen so einfach und natürlich klingt, müssen beatmete Patientinnen und Patienten oft mühevoll wieder erlernen. Speziell ausgebildete Fachkrä…
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Das deutsche Gesundheitssystem gilt als teuer und ineffizient. Prof. Ferdinand Gerlach, Allgemeinmediziner an der Goethe-Universität und lange Jahre Vorsitzender der „Gesundheitsweisen“ spricht in der aktuellen Ausgabe von Forschung Frankfurt über die …
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Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können
Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen Herausforderungen der biomedizinischen Fo…
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