Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

Depression

Neue Studien zu Depression

Suizidalität muss besonders schnell und wirksam behandelt werden. Dazu wird inzwischen häufig Ketamin in niedriger Dosierung, meist intravenös, eingesetzt. Ob auch oral genommenes Ketamin Patienten mit chronischer Suizidalität helfen kann, untersuchte eine offen durchgeführte Pilotstudie. 69 % der Teilnehmer erreichten eine klinische Verbesserung innerhalb von 6 Behandlungswochen, 50 % zeigten auch anhaltende Verbesserungen einen Monat über die Behandlungsphase hinaus. Orales Ketamin könnte somit auch eine mögliche Behandlungsførm bei Suizidalität darstellen und sollte in größeren und kontrollierten Studien untersucht werden.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Bei einer behandlungsresistenten Depression wird häufig eine niedrig-gradige Inflammation festgestellt. Entzündungshemmende, anti-inflammatorische Behandlungen wie das Antibiotikum Minocyclin werden daher als ein möglicher Behandlungsansatz diskutiert. 9 deutsche Unikliniken fanden nun jedoch keinen Vorteil von Minocyclin gegenüber einem Placebo als ergänzende, antidepressive Therapie über 6 Wochen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Diese Studie zeigt einmal mehr die Bedeutung von regelmäßigem Sport, gerade bei Erkrankungen wie der Depression. Bereits ein nur zwei Monate dauerndes Fitnesstraining mit Sport an nur 3 Tagen pro Woche bringt messbare Effekte auf Kontrollfunktionen des Gehirns, die damit eventuell negative Emotionen besser in Schach halten können, und auf depressive Symptome.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Ein US-amerikanisches Team untersuchte nun die Wirkung von Vitamin-D3-Supplementierung auf das Depressionsrisiko bei Erwachsenen ab 50 Jahren. Über 18 000 Menschen, die typischerweise nicht unter Vitamin D-Mangel litten, erhielten im Schnitt über 5 Jahre lang täglich Vitamin D oder ein Placebo. Das individuelle Depressionsrisiko war dadurch jedoch nicht beeinflusst. Die Studie kann damit den Einsatz von Vitamin-D3-Supplementierung zur Prävention von Depression bei Erwachsenen, zumindest bei nicht klarem Mangelzustand, nicht unterstützen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Die vorliegende Pilotstudie untersuchte die Sicherheit, Verträglichkeit, Wirksamkeit und die Pharmakokinetik einer Retard-Ketamintablette bei Patienten mit behandlungsresistenter Depression bzw. Ängsten. Das Retard-Ketamin zeigte sich als sicher und gut verträglich. Verbesserungen der Stimmung waren dadurch allerdings leicht verzögert im Vergleich zur parenteralen Gabe von Ketamin.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Eine systematische Recherche und Zusammenfassung unterstützt die Behandlung von Schlafstörungen und Insomnia bei Patienten mit Depression. Solche Behandlungen können demnach depressive Symptome positiv beeinflussen. Welche Patienten aber besonders von einer Behandlung der Schlafprobleme profitieren könnten, muss noch geklärt werden.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Cystatin C ist normalerweise nur bei unzureichender Nierenfunktion in hohen Mengen im Serum festzustellen und damit ein Marker für eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Nieren. Dies kann auch in Zusammenhang mit kardiovaskulären Risiken stehen. Hier untersuchten Forscher über 10 Jahre, ob der Wert auch mit depressiven Symptomen älterer Menschen zusammenhängt. Tatsächlich stieg der Cystatin C-Wert bei anhaltender Depression signifikant an, nicht jedoch bei Menschen ohne depressive Symptome.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Literatur-Newsletter-Anmeldung

Medical NEWS Report
Hier können Sie sich für unseren Literatur-Newsletter anmelden. →

Bei einer behandlungsresistenten Depression steht als wirksamer Goldstandard die EKT, kurz für Elektrokonvulsionstherapie, zur Verfügung. Aber welche Wege stehen offen, wenn die EKT nicht reicht oder nicht genutzt werden kann? Aus den USA wurde nun eine Fallserie mit sechs Patienten berichtet, die kurzfristig Ketamin, gefolgt von einer dort für Depression zugelassenen Behandlung mit Selegilin erhielten. Demnach könnte die rasche Ketamin-Behandlung, kombiniert mit längerfristiger Therapie mit einem Antidepressivum, auch bei Therapieresistenz eine Chance darstellen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Zwei GABAerge Wirkstoffe, Brexanolon und Zuranolone (SAGE-217), gelten als neue Chancen zur Behandlung von postpartaler und unipolarer Depression. Forscher fassten nun mehrere Studien zu Brexanolon und Zuranolone zusammen. Die Substanzen stellen demnach eine neue, vielversprechende Alternative dar, die schnell, nämlich innerhalb weniger Tage, antidepressiv greifen und anhaltend wirken können.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Die Teilnahme an einer Internet-Selbsthilfegruppe bei depressiven Symptomen kann einen Versuch wert sein, mit dem kaum Schaden zu erwarten ist, fanden amerikanische Forscher. Eine Linderung depressiver Symptome ist demnach zwar nur begrenzt zu erwarten, aber eine verbesserte Selbstwirksamkeit und Ratschläge von ähnlich Betroffenen könnten zur Besserung der Situation beitragen.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Welche Rolle spielt ballaststoffreiche Ernährung für die psychische Gesundheit? Forscher untersuchten nun die Prävalenz von Depression, Ängsten und psychologischem Stress in Zusammenhang mit Ballaststoffen in der Nahrung in 3 362 iranischen Erwachsenen. Menschen mit besonders viel Ballaststoff in der Nahrung litten demnach weniger unter Ängsten. Bei Frauen war die ballaststoffreiche Nahrung zudem mit weniger Depressionen assoziiert.

Weiter zum ausführlichen Bericht →

Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Suchstrategien in systematischen Übersichten: IQWiG entwickelt eigene, auch öffentlich verfügbare App
In der Zeitschrift „Cochrane Evidence Synthesis and Methods“ beschreiben IQWiG-Autorinnen und Autoren, wie die neue „Shiny App“ funktioniert und wie s…

Weiter zur kompletten Gesundheitsnachricht →