Neue Studien zu Depression
Manche Persönlichkeitszüge können einen Einfluss auf die Anfälligkeit für psychiatrische Erkrankungen haben. Forscher untersuchten nun, ob die Befragung zu den Big 5, fünf wichtigen Persönlichkeitszügen, mit Befragungen zu affektiven Symptomen übereinstimmt. In der Online-Studie mit 8470 jungen Erwachsenen zeigte sich, dass Neurotizismus in Persönlichkeitstests einen Hinweis auf affektive Symptome geben kann. Ob so auch die Früherkennung gefährdeter Menschen und präventive Interventionen ermöglicht werden könnte, wird weiter untersucht werden müssen
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rTMS gilt als Behandlungsoption bei Depression, wenn die medikamentöse Therapie nicht anschlägt. Dabei wird ein bei Depression bedeutsames Gehirnteil gezielt stimuliert. Die bisherige Methode wurde nun optimiert für eine kürzere, intensivere Therapie über wenige Tage. Dies erwies sich im Doppelblind-Vergleich mit 29 Patienten mit therapie-resistenter Depression als deutlich wirksamer als eine Scheinbehandlung.
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Keine Frage, Ketamin und Esketamin stellen einen Meilenstein in der Behandlung der Depression und Suizidalität dar. Aber wie sieht der langfristige Effekt des Esketamin-Nasensprays bei behandlungsresistenter Depression aus? Mit fast 300 Patienten zeigten Experten nun, dass die Fortführung der Behandlung mit Esketamin ein wirksames Mittel zur Prävention von Rückfällen bei behandlungsresistenter Depression sein kann.
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Inzwischen liegen verschiedene Veröffentlichungen zur antidepressiven Behandlung mit Lichttherapie bei unipolarer Depression vor. Ob dieser Ansatz auch für Depressionen bei der Bipolaren Störung geeignet ist, ermittelten Mailänder Neurowissenschaftler in einer Systematischen Recherche und Meta-Analyse. Demnach ist Lichttherapie eine mögliche, verträgliche und sichere antidepressive Behandlung auch bei depressiven Episoden der Bipolaren Störung mit geringerem Risiko für einen manischen Switch als mit antidepressiver Medikation. Weitere randomisierte Studien und größere Patientenzahlen wären allerdings nötig.
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Die antidepressive Wirkung von Sport auf depressive Symptome wird Veränderungen der Menge von Cortisol, dem Stresshormon, zugeschrieben. Dass Sport das Cortisol beeinflusst, konnte bei gesunden Menschen nachgewiesen werden. Dass Sport aber ähnlich auch bei Menschen mit einer Depression den Cortisolwert verändert, wurde nun von brasilianischen Forschern in einer vergleichenden Analyse gezeigt: häufigerer, anstrengender Sport senkte messbar die Menge an Stresshormon.
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Forscher führten einen systematischen Review der Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit von therapeutischem Schlafentzug als Behandlung bei unipolarer oder bipolarer Depression durch. 8 kontrollierte Studien, 1 qualitative Studie sowie 7 Fallserien zeigten, dass die Behandlung je nach Patientengruppe vorübergehend wirksam sein kann. Die Forscher fordern weitere Studien zur besseren Eingrenzung geeigneter Patientengruppen.
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Depression
Themenschwerpunkte
Depressionen werden anhand mehrerer typischer Symptome diagnostiziert. Aber wie schnell werden depressive Symptome besser bei einer Therapie? Dies wurde bisher nicht untersucht. Japanische Forscher fanden nun, dass verschiedene Symptome unterschiedlich schnell auf Antidepressiva reagieren. Patienten können demnach darauf hoffen, dass infolge der Therapie Suizidgedanken und Verlangsamung rasch nachlassen, brauchen aber bei Schlafproblemen und Energiemangel etwas mehr Geduld.
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Lichttherapie wurde in früheren Studien als möglicherweise therapeutisch wirksam bei bipolarer Depression diskutiert. Allerdings sind bislang die prophylaktischen Effekte von Licht auf depressive Episoden unklar. Eine prospektive, naturalistische Beobachtungsstudie in Japan fand mit 198 Patienten, dass mehr Zeit im Tageslicht (über 1000 Lux), besonders am Morgen, mit einer reduzierten Rate depressiver Episoden einherging. Die Studie spricht damit für eine Morgenroutine im Freien zur Vorbeugung depressiver Episoden.
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Körperliche Verletzung führt zu freier Mitochondrien-DNA (mtDNA) im Blut. Forscher zeigten nun, dass auch psychischer Stress bei gesunden Menschen die Menge zellfreier mtDNA steigen lassen kann. Auslöser für diesen Anstieg scheint ein Stresshormon zu sein. Mehr freie mtDNA wurde früher auch bei Depressionen gefunden. Eventuell wirkt chronisch psychischer Stress also über die mtDNA-Freisetzung als Auslöser und Verstärker von Depressionen.
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Eine Meta-Analyse der bisherigen Forschung deutet auf eine mögliche Wirksamkeit von Allopurinol als ergänzendes Mittel zur Reduktion akut manischer Symptome bei der Bipolaren Störung (Typ 1). Die Wirkung könnte aber abhängig von der jeweils eingesetzten Phasenprophylaxe sein. Weitere Studien mit größeren Patientengruppen sollen nun genauer die beste Anwendungschance und Dosierung ermitteln.
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Die Coronavirus-Pandemie ist ohne Zweifel psychisch sehr belastend. Ergebnisse einer umfangreichen Befragung in China zeigten, dass besonders Frauen, ältere Menschen (über 60-Jährige) und Menschen zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr unter psychischer Belastung litten. Wer sich unter deutlich mehr Druck als normal fühlt, ist demnach nicht allein – und hat guten Grund, Hilfe zu suchen und zu erhalten. Entsprechend bietet auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aktuell viele konkrete Tipps, Links und Telefonnummern zur Hilfe für das seelische Wohlbefinden.
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Die vorliegende Multizentrenstudie untersuchte das klinische Profil von Patienten mit Depression und komorbider Migräne. Die Prävalenz von Migräne unter 1 410 depressiven Patienten betrug 13,5 % bei Frauen und 6,2 % bei Männern. Patienten mit Depression und Migräne schienen häufig eher schlecht auf ihre Pharmakotherapie anzusprechen. Die Studienautoren sehen demnach deutlichen Bedarf für eine gezielte Behandlungsrichtlinie.
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Forscher ermittelten in Großbritannien, wie häufig erwachsene Patienten mit Depression einen Rückfall innerhalb eines Jahres erlitten, wenn sie ihre antidepressive Medikation in der hausärztlichen Versorgung abbrachen oder beibehielten. Das Risiko für einen Rückfall war demnach etwa doppelt so hoch nach schrittweisem Absetzen der Therapie als in der Erhaltungstherapie. Dennoch blieben fast die Hälfte der Patienten nach Absetzen im beobachteten Jahr rückfallsfrei.
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Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken
In den Jahren der COVID-19-Pandemie wurde die Wirksamkeit der staatlich angeordneten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, wie regelmäßige Tests und das Tragen medizinischer Atemschutzmasken, immer wieder angezweifelt. Eine Arbeitsgruppe um DZIF-Fors…
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Forschungsteam der Freien Universität Berlin, gemeinsam mit internationalen Kollegen, schlägt erhöhte Häufigkeit von Antibiotika-Resistenz-Genen in der Umwelt als neuen Faktor des globalen Wandels vor
Der menschenverursachte globale Umweltwandel (‚glo…
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Darmbiofilme können eine Rolle bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spielen
Ein österreichisch-australisches Forschungsteam hat in einer umfassenden wissenschaftlichen Übersichtsarbeit die neuesten Erkenntnisse aus Mikrobiologie, Immunologie sowie k…
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Die „Kraftwerke“ lebender Zellen, die Mitochondrien, sind wahrscheinlich durch Endosymbiose entstanden: Ein Bakterium wanderte in eine Urzelle ein und entwickelte sich schließlich zu einem Organell, das die Zelle unter anderem mit Energie versorgt. Ei…
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Ein Signalweg namens TNF-α steuert die Umwandlung von Epithelzellen, der obersten Zellschicht von Haut und Schleimhäuten, in aggressive Tumorzellen. Schreitet eine Krebserkrankung fort, aktivieren die Zellen ihr eigenes TNF-α-Programm und werden invas…
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Die meisten Influenzaviren dringen über eine spezifische Struktur auf der Oberfläche in menschliche und tierische Zellen ein. Menschliche Grippeviren und das verwandte Vogelgrippevirus des Subtyps H2N2 nutzen aber noch einen zweiten Eintrittsweg, wie …
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Weltweit leben etwa 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche mit HIV, die grosse Mehrheit von ihnen in Afrika. Bei ihnen versagen Therapien deutlich häufiger als bei Erwachsenen. Fachleute gingen lange davon aus, dass Tests auf Resistenzen des Virus die B…
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Als Organ ist sie klein und unscheinbar, als Hormonproduzent zählt die Nebenniere jedoch zu den wichtigsten des menschlichen Körpers. Eine Über- oder Unterfunktion kann gravierende gesundheitliche Folgen haben – für den Zucker- und Fettstoffwechsel ebe…
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Prof. Dr. Çinur Ghaderi von der EvH Bochum diskutierte auf dem Jahrestreffen des Deutschen Ethikrates über Einsamkeit als gesellschaftliche Herausforderung. Besonders Frauen und junge Menschen sind betroffen.
In Deutschland fühlt sich ein Viertel der …
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Minderjährige, die ihre Angehörigen pflegen, sind in Deutschland keine Seltenheit. Die Stiftung Kindergesundheit macht auf die alltäglichen Belastungen dieser unbeachteten Gruppe aufmerksam.
Sie tragen die Verantwortung für Pflege und Haushalt und leb…
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Die Deutschen sind in diesem Jahr in bester Reiselaune: Die Reisewelle rollt und die Veranstalter meldeten bereits im Juni 2024 eine kräftige Nachfrage und teilweise ausgebuchte Hotels. Ein Urlaub ist nicht nur bei Gesunden gut für Körper und Seele. A…
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Forschende der ETH und der Empa haben ein Implantat aus Hydrogel entwickelt, das zur Vorbeugung der weit verbreiteten Frauenkrankheit Endometriose eingesetzt werden kann. Gleichzeitig dient es als Verhütungsmittel.
Hydrogele werden vielfältig eingeset…
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LMU-Forschende haben verlässliche Strategien entwickelt, um die Funktion mutierter Proteine zu reparieren, die erblich bedingte Schlaganfälle verursachen.
CARASIL ist eine seltene, schwerwiegende und tödliche Erbkrankheit, die sich in einer Erkrankung…
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