Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

Depression

Neue Studien zu Depression

In der hier untersuchten Patientengruppe – vorwiegend männlich, unipolar depressiv und mit mindestens einer erfolglosen Behandlung mit Antidepressiva – war die Augmentation (Verstärkung) mit Aripiprazol nur geringfügig wirksamer als weitere Behandlungsansätze, nämlich der Augmentation mit Bupropion oder dem Wechsel zu Bupropion als alleinigem Antidepressivum. Demgegenüber steht die schlechtere Verträglichkeit von Antipsychotika wie Aripiprazol. Die beste Behandlungsstrategie hängt damit vor allem von den individuellen Voraussetzungen, beispielsweise der Neigung zu Übergewicht oder Ängsten, ab.

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Kann eine Kombination der Phasenprophylaxe Lamotrigin mit dem Neuroleptikum Quetiapin besser gegen Bipolare Depressionen helfen als Quetiapin allein? Forscher analysierten dazu die Ergebnisse einer früheren Studie neu. Das zusätzlich zu Quetiapin gegebene Lamotrigin half, depressive Symptome der Patienten zu senken. Dieser Effekt konnte etwa nach 3 Behandlungsmonaten gemessen werden. Allerdings war Geduld nötig: Lamotrigin und Quetiapin gemeinsam brauchten eine Weile zum Stabilisieren der Symptome.

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Eine Analyse der Behandlungsdaten von Patienten mit schweren Depressionen zeigte, dass die Behandlung mit der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) nicht altersabhängig vorteilhaft war, sondern besonders gut Patienten mit bestimmten Symptomen der Depression helfen konnte. Psychomotorische Retardation (typischerweise Verlangsamung von Sprache, Bewegung und Denken) und psychotische Symptome (wie beispielsweise Wahrnvorstellungen) versprachen einen besseren Behandlungserfolg mit der EKT.

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Was steht hinter der extremen Ruhelosigkeit (Akathisie), die bei Behandlung mit Antipsychotika auftreten kann? Die Balance des Eisenhaushalts, der Homöostase, im Körper könnte eine Rolle in der Pathophysiologie der Antipsychotika-bezogenen Akathisie spielen. Wissenschaftler führten dazu nun einen systematischen Review mit Meta-Analyse durch. Die 10 meist qualitativ schwachen Studien deuteten tatsächlich auf einen Zusammenhang zwischen Eisen im Blut und Akathisie hin.

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Forscher untersuchten Menschen mit ausschließlich Depression, solche mit ausschließlich Ängsten, und Betroffene mit Depression und Ängsten und verglichen deren Darmbakterien mit dem Mikrobiom gesunder Kontrollen. Unterschiede im Mikrobiom reflektierten Unterschiede der klinischen Präsentation. Betroffene mit Anhedonie, also Schwierigkeiten, Vergnügen oder Freude zu empfinden, wiesen häufiger mehr Bacteroides und weniger Clostridales im Darm auf. Dieses Muster entspricht weiteren neueren Studien zum Mikrobiom bei Depression und könnte zum besseren Verständnis der Pathologie beitragen.

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Eine Doppelblindstudie verglich Nahrungsergänzungen wie Probiotika und Präbiotika bei Depressionen. Im Vergleich zum Placebo wurden Effekte der 8-wöchigen Behandlung mit Probiotika mit zwei speziellen Bakterienarten gefunden: Linderung depressiver Symptome und Veränderungen von Blutwerten, die auf eine Verbesserung der Depressionserkrankung schließen lassen. Präbiotika, also spezielles Bakterienfutter, halfen dagegen nicht messbar.

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Schwedische Forscher ermittelten in einer Pilotstudie mit einem 8-wöchigen Programm, ob eine auf die Arbeit ausgerichtete Rehabilitation Menschen mit Depressionen oder Ängsten mehr als reine körperliche Aktivität half. Die Arbeitsreha war im Ergebnis machbar und hilfreich: Sie förderte Arbeitsfähigkeit und psychische Gesundheit. Vergleichbare Verbesserungen wurden aber auch in einer Kontrollgruppe gesehen, die als Vergleichsmethode körperlich aktiv war. Weitere Studien sollen nun auch den Vergleich zur üblichen Standardbehandlung ziehen.

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Frauen mit Endometriose könnten ein erhöhtes Risiko für die Bipolare Störung haben, fanden Forscher in einer Analyse über fast 18000 Patientinnen und entsprechend viele Kontrollpersonen. Die Behandlung der Endometriose hatte allerdings keinen Einfluss auf das Risiko. Es sind jedoch weitere Studien notwendig, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

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Sport spielt bei Prävention und Behandlung der Depression regelmäßig eine Rolle. Wie effektiv das Hochintensiv-Intervalltraining bei Depression helfen kann, untersuchten Wissenschaftler in einem systematischen Review. Die Experten ziehen ein vorsichtiges Fazit: Unterstützung für Fitness, Herz-Kreislauf und Psyche sind möglich oder wahrscheinlich, die Erkenntnisse leiden aber unter der bislang dünnen Studienlage.

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Forscher ermittelten, ob die Behandlung mit atypischen Antipsychotika vor Krankenhauseinweisung ein Risiko für ältere Patienten mit Lungenentzündung darstellen könnte. Ein erhöhtes Risiko zu versterben war besonders bei psychiatrischen Vorerkrankungen oder Herzerkrankungen gegeben. Entsprechend sollten auch psychiatrische Therapien bei älteren Patienten mit Blick auf dieses Risiko überdacht werden und Patienten mit dieser Vorbehandlung besser klinisch überwacht werden, schreiben die Autoren. Die Studie wurde vor der Corona-Pandemie durchgeführt. Ob die Ergebnisse sich also auch für COVID-19-Erkrankungen bestätigen würden, ist aktuell nicht bekannt.

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Magnetische Gehirnstimulation ist ein wichtiger Ansatz zur Behandlung von Depressionen. Bei tiefer transkranieller Magnetstimulation (deep transcranial magnetic stimulation, dTMS) sind die Magnete so außerhalb des Schädels platziert, dass sie tieferliegende Gehirnregionen anregen können. Wie wirksam diese Behandlung bei behandlungsresistenter Depression helfen kann, untersuchte nun ein Team internationaler Wissenschaftler in einem systematischen Review mit Meta-Analyse.

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Wie hängen Schilddrüse und rapid cycling bei der Bipolaren Störung miteinander zusammen? Welche Rolle Antikörper gegen die Schilddrüse und ihre Funktion beim schnellen Wechsel depressiver und manischer Phase spielen, ist bislang nicht verstanden. In einer großen Untersuchung wurden nun Blutwerte und klinische Eigenschaften der Bipolaren Störung verglichen. Demnach schien die Funktion der Schilddrüse nicht relevant für ein Auftreten von rapid cycling-Phasen zu sein, wohl aber ein Antikörper, der stärker mit der Überfunktion der Schilddrüse zusammenhängt.

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Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Die jährliche Auswertung der umfassenden Daten aus dem Deutschen Mukoviszidose-Register zeigt positive Perspektiven für die Betroffenen: Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt weiter an und liegt für ein heute Neugeborenes mit Mukoviszidose nun b…

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