Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

KHK / Herzinfarkt

Neue Studien zu KHK / Herzinfarkt

Chronische Erkrankungen bringen häufig auch Ängste mit sich und nicht selten leiden die Patienten zusätzlich unter Depressionen. Lavendelöl scheint sich als nebenwirkungsarmes Mittel zur Linderung von Angststörungen und unterschwelligen Ängsten zu eignen, wie die vorliegende Studie zeigte. Eingenommen in Form von Kapseln konnte sich Lavendelöl positiv auf Schlaf und Lebensqualität auswirken.

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Kokosnussöl oder Sonnenblumenöl? Welches Öl ist für das Herz-Kreislauf-System gesünder? Diese Frage stellten sich Wissenschaftler aus Indien. Sie kamen zu dem Schluss, dass es hinsichtlich der Cholesterinwerte keinen Unterschied macht, welches Öl vorzugsweise verwendet wird. Im Hinblick auf dem oxidativen Stress könnte jedoch das Kokosnussöl die Nase vorn haben.

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Wie sich der Verzehr von Milchprodukten auf das Herz-Kreislauf-System und das Sterberisiko auswirkt, ist immer wieder Gegenstand aktueller Diskussionen. Eine groß angelegte Studie, die in einer der bestangesehensten medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurde, zeigte nun, dass Personen, die täglich mehr Milchprodukte aßen, ein geringeres Sterberisiko und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten.

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Der Einfluss von Eier auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist umstritten. Die vorliegende Studie zeigte, dass sich Eier schützen auf das Herz-Kreislauf-System auswirken können. Personen, die täglich Ei aßen, hatten nämlich ein geringeres Risiko, an der koronaren Herzkrankheit zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden, als Personen, die nur sehr selten Eier zu sich nahmen.

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Sowohl Kupfer als auch Zink sind lebenswichtige Spurenelemente. Forscher aus Japan fanden nun heraus, dass sich eine hohe Kupferzufuhr über die Nahrung negativ auf das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, auswirkte. Andersrum verringerte eine erhöhte Aufnahme von Zink das Risiko, speziell an der KHK zu sterben.

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Bei Verengungen der Koronararterien kommen Medikamente und zusätzlich eventuell noch eine Ballonkatheter-Behandlung oder eine Bypass-Operation zum Einsatz. Forscher zeigten in der vorliegenden Studie, dass Patienten mit Verengungen in drei Koronararterien auf lange Sicht davon profitierten, wenn sie sich einer Maßnahme zur Wiederherstellung der Durchblutung unterzogen statt nur Medikamente zu nehmen.

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Um die Durchblutung bei Verengungen von Koronararterien wiederherzustellen, eignet sich sowohl die Ballonkatheter-Behandlung als auch die Bypass-Operation. Forscher fanden heraus, dass Patienten mit Verengungen mehrerer Arterien und zusätzlichem Diabetes von der Bypass-Operation im Hinblick auf das Sterberisiko stärker profitierten.

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Bei einem akutem Koronarsyndrom ist die Verengung der Koronararterie so hochgradig, dass eine unmittelbar lebensbedrohliche Situation entsteht. Patienten, bei denen die linke Koronararterie betroffen ist, gelten als besonders gefährdet. Forscher verglichen den Krankheitsverlauf dieser Patienten mit denen, die Verengungen in anderen Koronararterien aufwiesen.

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Es sind bereits viele Risikofaktoren für Bluthochdruck bekannt. Forscher zeigten, dass in einer bestimmten Region Chinas auch ein Leben auf dem Land das Risiko für Bluthochdruck erhöhte. Es waren nämlich häufiger Personen, die ländlich lebten, von Bluthochdruck betroffen als Personen, die in der Stadt wohnten. Die Wissenschaftler identifizierten zusätzlich noch weitere Risikofaktoren, die mit Bluthochdruck im Zusammenhang standen.

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Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben herausgefunden, dass Nervenzellen im Auge natürliche optische Reize aus der Umgebung häufig gemeinsam in Zellgruppen und aufeinander abgestimmt verarbeiten. Die koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen verstärkt die Signalübertragung bei Szenen mit hohem Kontrast und Bewegungen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Behandlung von Blindheit zu verbessern. Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Unser Sehsinn versorgt uns beständig mit Informationen über unsere Umgebung, erlaubt uns räumliche Orientierung, warnt uns vor herannahenden Gefahren und lässt uns Objekte erkennen oder kleine emotionale Regungen im Gesicht unseres Gegenübers wahrnehmen. Die Verarbeitung dieser optischen Information in der Netzhaut des Auges, in der die lichtsensitiven Fotorezeptoren und erste Nervenzellen sitzen, gehört zu den energieintensivsten Prozessen im Organismus, vor allem angesichts des geringen Gewichtsanteils der Netzhaut. Seit mehr als 50 Jahren bestimmt daher die sogenannte „effiziente Kodierungshypothese“ das wissenschaftliche Verständnis der Sehprozesse im Auge. Sie besagt, dass es die Aufgabe der Netzhaut ist, die visuellen Informationen möglichst effizient zu verarbeiten, um energetische Ressourcen zu schonen. Dies bedeutet, dass möglichst wenige Nervenzellen gleichzeitig aktiv sein sollten, wenn es um die Produktion elektrischer Signale zur Weiterleitung der Sehinformationen an das Gehirn geht.

Ein Team von Wissenschaftler*innen um Prof. Dr. Tim Gollisch, Forschungsgruppenleiter in der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), hat jetzt herausgefunden, dass die effiziente Kodierungshypothese nicht für alle Nervenzellen im Auge zutrifft. Für eine Reihe von Zellen konnten die Forscher*innen in Netzhautpräparaten beobachten, dass häufig ganze Zellgruppen gleichzeitig aktiv sind. Dieses koordinierte Zusammenwirken der Nervenzellen scheint einer effizienten und energiesparenden Informationsübertragung zu widersprechen, da die einzelnen Zellen die gleichen Signale übermitteln. Die Forscher*innen konnten zeigen, dass die gemeinsame Aktivität der Zellen nicht zufällig auftritt, sondern dass bestimmte Zellengruppen dann gleichzeitig aktiv werden, wenn entweder sehr kontrastreiche Bilder ins Blickfeld kommen oder Bewegungen in bestimmte Richtungen beobachtet werden.

„Diese koordinierte Zusammenarbeit der Nervenzellen könnte dazu dienen, dass das Gehirn besonders relevante optische Signale wie beispielsweise für das Erkennen von Kontrast oder Bewegung von anderen weniger wichtigen Einflüssen wie Helligkeitsänderungen unterscheiden kann, zum Beispiel wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt und es dadurch dunkler wird. Für Energieeffizienz scheinen die Zellgruppen hingegen zu sorgen, indem sie besonders kurz auf entsprechende Sinnesreize reagieren“, sagt Prof. Gollisch, Letztautor der Studie.

„Die Erkenntnisse bieten Potenzial für die Behandlung von Blindheit. Insbesondere betrifft dies die durch Degenerationsprozesse verursachte Erblindung, zum Beispiel wenn die Fotorezeptoren in der Netzhaut absterben. Diese nehmen das Licht aus der Umgebung auf und wandeln es in elektrische Signale um, die über Nervenzellen zur Verarbeitung der Sehinformation an das Gehirn weitergeleitet werden. Sterben die Fotorezeptoren ab, findet keine Signalweiterleitung über die entsprechenden Nervenzellen statt. Wenn nun diese Nervenzellen auf künstliche Weise, also durch eine Sehprothese aktiviert werden, ist es wichtig, eine entsprechend koordinierte Aktivität der Nervenzellen hervorzurufen, damit das Gehirn möglichst naturgetreue Signale bekommt, um diese richtig zu deuten“, sagt Dr. Dimokratis Karamanlis, ehemaliger Postdoktorand in der Klinik für Augenheilkunde der UMG und Erstautor der Studie.

Die Ergebnisse sind im renommierten Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht.

Originalpublikation: Karamanlis D, Khani MH, Schreyer HM, Zapp SJ, Mietsch M, Gollisch T. Nonlinear receptive fields evoke redundant retinal coding of natural scenes. Nature (2025). DOI: 10.1038/s41586-024-08212-3

Hintergrund

Eine Grundlage der effizienten Kodierungshypothese bildet die Beobachtung, dass beispielsweise beim Blick auf eine große weiße Fläche vor allem Nervenzellen aktiv sind, die die Begrenzung der Fläche wahrnehmen. Zellen, die das „Innere“ der Fläche erkennen, werden in ihrer Aktivität unterdrückt, um so Energie einzusparen. Dass die Fläche im Inneren, sprich zwischen den Begrenzungen, auch weiß ist, reimt sich das Gehirn auch ohne diese Signale zusammen.

Große weiße Flächen, die sich für längere Zeit im Blickfeld befinden, sind in der realen Natur allerdings kaum zu finden. Daher haben die Forscher*innen getestet, wie Netzhautproben auf Naturfotos reagieren. Dazu wurden die Fotos so über die Proben hinwegbewegt, wie es natürlichen Augenbewegungen entspricht. Durch die gleichzeitige Messung der elektrischen Aktivität einer Vielzahl von Nervenzellen konnten die Forscher*innen nachweisen, dass sich gewisse Klassen von Zellen gut an die effiziente Kodierungshypothese halten und getrennt voneinander reagieren. Andere prominente Zellklassen hingegen folgen der Hypothese nicht und tendieren dazu, gemeinsam aktiv zu werden.

Ausblick

Die Erkenntnisse der Studie fließen direkt in die Entwicklung neuer Therapieansätze am kürzlich in Göttingen gegründeten Else Kröner Fresenius Zentrum für Optogenetische Therapien ein. Dabei sollen bei bestimmten Blindheitsformen lichtempfindliche Proteine in die Nervenzellen der Augen eingeschleust werden, um diese Zellen mit Licht zu aktivieren. „Die Ergebnisse helfen uns zu verstehen, welche Aktivitätsmuster der Zellen für das natürliche Erkennen bestimmter Seheindrücke notwendig sind. In der Therapieentwicklung wird dann das Ziel sein, diese Muster auf künstliche Weise zu erzeugen“, sagt Prof. Gollisch, der im neuen Zentrum mitarbeitet. Bereits in einigen Jahren sollen dazu entsprechende Studien mit Patient*innen in Göttingen beginnen.

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