Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

Multiple Sklerose

Neue Studien zu Multiple Sklerose

Zu den hochwirksamen Biologika der zweiten Generation, die zur Behandlung von MS eingesetzt werden, gehören therapeutische Antikörper. Sie sind sehr wirksam und zielgerichtet, aber nicht frei von Nebenwirkungen. Daher ist es wichtig, entsprechend der Vorgaben für die jeweilige Behandlung Laborwerte regelmäßig kontrollieren zu lassen und mit seinem behandelnden Arzt über Probleme während der Behandlung zu sprechen.

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Klinische Studien prüfen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von neuen Wirkstoffen auf dem Weg zur Zulassung als neues Medikament. Dabei gibt es klare Protokolle und die Teilnehmer sind sorgfältig ausgesucht. Die Behandlung findet unter idealen und kontrollierten Bedingungen statt. Nur so ist es möglich Störfaktoren auszuschließen, und die genaue Wirkung eines Wirkstoffs zu testen. Im echten Leben sieht das jedoch anders aus.

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Liberation Treatment, also Befreiungs- oder Erlösungsbehandlung, so vielversprechend taufte der italienische Gefäßchirurg Paolo Zamponi damals seine neue Behandlungsmethode für MS. Zamponi veröffentlichte im Jahr 2009 eine Studie, bei der er nicht nur den Beweis für eine schon länger kursierende Entstehungstheorie für MS liefern wollte, sondern eine Behandlung gleich mit. Nun räumt er aber selbst ein, dass die Wirksamkeit seiner Behandlungsmethode sich in einer Studie die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt nicht bestätigen lässt.

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Bei Multipler Sklerose richtet sich das Immunsystem des Körpers gegen die körpereignen Zellen des Nervensystems. Schäden und Verletzungen durch Entzündungen im Gehirn und Rückenmark werden als Läsionen bezeichnet und lassen sich z. B. mit dem Verfahren der Magnetresonanztomographie (MRT) nachweisen. Daher können die Befunde eines MRTs dabei helfen, eine MS zu diagnostizieren und sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen. Sind also Läsionen am Rückenmark, die keine Symptome verursachen, ein Hinweis darauf, wie lange es dauert, bis erste Behinderungen auftreten oder es zu einem zweiten Krankheitsschub kommt?

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Roboter-Außenskelette zur Unterstützung des menschlichen Körpers – nicht nur in Comics oder Science-Fiction-Filmen sind sie zu finden. Bilder in Medien und Werbematerialien beschwören eine nahe Zukunft herauf, in der Menschen mit Verletzungen des Rückenmarks, sei es durch Unfälle oder Erkrankungen wie Multipler Sklerose, solche Roboter-Anzüge benutzen können, um wieder problemlos stehend und gehend am Alltag teilzuhaben. In Wahrheit stimmen diese Geschichten jedoch nicht unbedingt mit der technologischen Realität von heute überein.

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Bei Erkrankungen wie Parkinson, Multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall kommt es häufiger zu Stürzen. Bei MS-Patienten haben etwa 50 % der Betroffenen damit Probleme. Eine neue Studie hat nun nochmals geschaut, wie häufig Betroffene fallen und ob es bestimmte Anzeichen gibt, die vor einem höheren Risiko für Stürze warnen.

Sie sammelten dazu Daten von Patienten, die zur Rehabilitation kamen. Insgesamt wurden 299 Personen über den Zeitraum von einem halben Jahr begleitet. Die meisten davon, 111 Teilnehmer waren Menschen mit MS. Untersucht wurden Balance, die Behinderung der Teilnehmer, wie sie im Alltag zurechtkommen, ihr Selbstvertrauen in ihre Balance und wie gut sie sozial eingebunden waren.

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Sehstörungen kommen bei Multipler Sklerose häufiger vor. Sie entstehen dann, wenn der Sehnerv oder Nervenbahnen, die für de Steuerung der Augenmuskulatur zuständig sind, von den entzündlichen Vorgängen der Erkrankung betroffen sind. Der Sehnerv besteht auf Millionen Nervenfasern, die optische Reize an das Gehirn melden, wo diese zu Bildern zusammengesetzt werden. Diese Millionen Nervenfasern gehören zu den einzelnen Lichtrezeptoren der Netzhaut und werden dort, wo der Sehnerv aus der Netzhaut austritt, gebündelt (Papel). Kommt es zu einer Entzündung des Sehnervs, spricht man von einer optischen Neuritis. Die Unterbrechung der Übertragung zum Gehirn kann sogar zu einer vorübergehenden Blindheit führen.

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Eine Untersuchung bei dem Verdacht auf Entzündungen des zentralen Nervensystems, wie sie bei MS auftreten, ist die Entnahme von Hirnwasser. Diese klare, farblose Flüssigkeit umgibt unser Gehirn und Rückenmark. Sie wird auch Nervenwasser, Liquor oder Zerebrospinalflüssigkeit genannt. Die Flüssigkeit zirkuliert in einem eigenen Gefäßsystem und unterstützt den Stoffwechsel der Nervenzellen, indem z. B. Abfallprodukte abtransportiert werden. Außerdem schützt das Hirnwasser besonders unser Gehirn, in dem es wie durch ein Wasserkissen Auswirkungen von außen abfängt. Normalerweise enthält das Hirnwasser nur wenig Zellen und Eiweiße. Die Immunabwehr des Körpers ist im zentralen Nervensystem möglichst weit reduziert, Entzündungsreaktionen sollen hier vermieden werden. Verändert sich die Zusammensetzung des Hirnwassers, kann das also auf eine veränderte Immunaktivität im zentralen Nervensystem hindeuten, wie sie auch bei MS vorliegt.

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Die Untersuchung von Liquor, auch Nervenwasser, Hirnwasser oder Zerebrospinalflüssigkeit genannt, wird häufig bei einem Verdacht auf MS durchgeführt. Dazu wird eine Hohlnadel zwischen zwei Wirbeln bis in den Wirbelkanal eingeführt und etwas von der Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umgibt, abgenommen. Das nennt man Lumbalpunktion und ist einer der häufigsten durchgeführten Eingriffe. Neben der Diagnose anhand von Liquorproben werden auch Kontrastmittel für bildgebende Verfahren injiziert, oder Medikamente, wie Chemotherapeutika oder Betäubungsmittel, verabreicht. Auch ein Wasserkopf, Hydrozephalus, bei dem die mit Liquor gefüllten Ventrikel im Gehirn sich krankhaft erweitern, kommt die Lumbalpunktion zum Einsatz. So kann Flüssigkeit abgelassen und der Druck im Kopf gesenkt werden. Es wird schon länger vermutet, dass gewebeschonende Nadeln (atraumatische Nadeln) besser geeignet sind für Lumbalpunktionen als normale Kanülen.

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Patienten, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, haben ein erhöhtes Infektrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Dabei handelt sich meistens um Infekte der Harnwege, der oberen Atemwege und der Lunge. Diese Infekte laufen außerdem meistens schwerer ab, weswegen MS-Patienten öfter intensivmedizinisch behandelt werden müssen im Zusammenhang mit einer Infektion

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