Keine Angst vor innovativen Arzneimitteln – was Sie bei der Verordnung beachten sollten

Verordnungsthema:

Prostatakrebs

Neue Studien zu Prostatakrebs

Wie hängen Strategien zur Emotionsregulation wie Unterdrückung (Suppression) und Neubewertung (Reappraisal) mit möglichen Folgesymptomen der starken Erschöpfung, der Fatigue, zusammen? Selbstentfremdung und Unwirklichkeitsgefühle traten nach dieser Untersuchung weniger bei kognitiver Neubewertung auf, die damit eine bessere Bewältigungsstrategie zu sein schien.

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Diabetes, Bluthochdruck, Bauchfett und erhöhte Blutfette – das Metabolische Syndrom – wirkten sich negativ auf den Krankheitsverlauf und das Operationsergebnis der Prostatakrebs-Patienten aus. Außerdem hatten Männer mit Metabolischem Syndrom ein höheres Risiko, dass sich der Krebs nach der Operation als aggressiver herausstellte als zuvor angenommen. Dies waren die Ergebnisse der vorliegenden Studie.

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Wissenschaftler aus China untersuchten, ob eine zusätzliche Erkrankung an HIV das Risiko für Komplikationen während und nach der Prostatakrebs-Operation erhöhte. Sie kamen zu dem Schluss, dass Prostatakrebs-Patienten mit HIV ein größeres Risiko für urogenitale Komplikationen hatten. Das Risiko für lebensbedrohliche postoperative Komplikationen war hingegen nicht erhöht.

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In einer randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie wurde untersucht, wie die Salvage-Therapie in Form einer Prostatabettbestrahlung verbessert werden kann. Die Studie zeigte, dass eine Kurzzeit-ADT nach der Strahlentherapie einen positiven Einfluss auf das progressionsfreie Überleben hatte. Die besten Ergebnisse wurden erreicht, wenn zusätzlich die Beckenlymphknoten bestrahlt wurden. Bei dieser Therapie kam es allerdings auch zu der höchsten Rate unerwünschter Ereignisse.

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Gerade bei Prostatakrebs kann eine Behandlung zu sexuellen Problemen führen. In einer Umfrage mit 1707 Prostatakrebs-Patienten aus Skandinavien stellten Wissenschaftler fest, dass die große Mehrheit der Patienten unter sexuellen Problemen litten und mit ihrem Sexualleben unzufrieden waren. Diese Thematik nimmt bei der Betreuung der Patienten somit einen großen Stellenwert ein.

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Eine Hormontherapie kann das Fortschreiten von Prostatakrebs verzögern. Sie kann entweder kontinuierlich oder mit Unterbrechungen durchgeführt werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen vermuten, dass Patienten mit einem aggressiveren Tumor stärker von einer Hormontherapie mit Unterbrechungen als von einer kontinuierlichen Therapie profitieren, wenn ihr PSA-Wert nach einer operativen Prostataentfernung wieder angestiegen ist.

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Statine sind Medikamente, die zur Cholesterin- oder Lipidsenkung eingenommen werden. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme dieser Medikamente auch eine Senkung des PSA-Wertes zur Folge hat. In der Post-hoc-Analyse der Daten einer randomisierten Studie wurde die Wirkung der Einnahme von Statinen auf das PSA-Screening untersucht. Die Studie zeigte, dass ein PSA-Screening mit und ohne Statin-Einnahme mit einer ähnlichen Abnahme der Inzidenz von fortgeschrittenem Prostatakrebs assoziiert war. Die Inzidenz von Niedrig-Risiko-Prostatakrebs und lokalisiertem Prostatakrebs fiel bei Statin-Anwendern etwas geringer aus.

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Manche Krebspatienten setzen auf alternative Behandlungsmethoden. Häufig hat dies zur Folge, dass die Patienten die konventionelle Krebstherapie verweigern, was fatale Folgen haben kann. In der vorliegenden Studie stellten Wissenschaftler fest, dass Patienten, die sich alternativ behandeln ließen, ein höheres Sterberisiko hatten – vermutlich, weil sie oftmals konventionelle Therapien ablehnten.

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Wie groß ist das Risiko, an einem klinisch signifikanten Prostatakrebs zu erkranken, und wie häufig sollte ein PSA-Test durchgeführt werden? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die vorliegende Studie. Die Wissenschaftler stellten fest, dass der PSA-Wert im Alter von 55 bis 60 Jahren dabei helfen kann, das Langzeitrisiko für Prostatakrebs einzuschätzen. Männer, die in diesem Alter einen PSA-Wert von unter 2 ng/ml aufwiesen hatten ein relativ geringes Risiko und müssten daher vermutlich den PAS-Test weniger häufig wiederholen.

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Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie, ob die Wirksamkeit eines Online-Sportprogramms verbessert wird, wenn den Teilnehmern Schrittzähler zur Verfügung gestellt werden. Dies war durchaus der Fall: Personen mit Schrittzähler waren sportlicher und bewerteten das Programm besser.

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Neue Meldungen aus Instituten und Kliniken

Krebsoperationen könnten durch eine neue Technologie aus Jena zukünftig sicherer werden: Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat ein neuartiges Endoskop entwickelt, das Tumorgewebe präzise erkennen und gezielt entfernen kann – in Echtzeit während der Operation. Die Verbindung modernster Laser- und Bildgebungsverfahren mit künstlicher Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten, die Belastung für Patientinnen und Patienten zu reduzieren. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden im Dezember 2024 in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht. Tumor erkennen und entfernen mit Laserlicht

Die vollständige Entfernung eines Tumors, ohne gesundes Gewebe zu beschädigen, ist eine der größten Herausforderungen in der Krebschirurgie. Bisherige Methoden wie Gewebeentnahmen während der Operation liefern erst nachträglich Klarheit über den Behandlungserfolg. Am Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena hat ein Team in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Schiller-Universität (FSU), dem Universitätsklinikum Jena (UKJ) und der Jenaer Firma Grintech eine Lösung entwickelt: Ein Endoskop, das mit Licht und künstlicher Intelligenz arbeitet, erkennt Tumorgrenzen präzise – ohne den Einsatz von Farbstoffen.

„Unsere Technologie kombiniert unterschiedliche optische Bildgebungsmethoden im Rahmen eines multimodalen Ansatzes, um die chemischen und strukturellen Eigenschaften von Gewebe in Echtzeit zu analysieren“, erklärt Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT und Direktor des Instituts für Physikalische Chemie der Universität Jena, der mit seinem Team seit über einem Jahrzehnt an der Technologie forscht. „Das ermöglicht es, Tumorgrenzen mit hoher Präzision zu identifizieren.“ Die Bildauswertung erfolgt durch künstliche Intelligenz, die relevante Informationen blitzschnell aufbereitet und den Operierenden zur Verfügung stellt. „Damit können Chirurginnen und Chirurgen noch während des Eingriffs fundierte Entscheidungen treffen“, ergänzt Matteo Calvarese, Erstautor der Studie und Doktorand am Leibniz-IPHT.

Kombination aus Diagnose und Therapie

Das Besondere an der neuen Technologie: Diagnose und Therapie werden in einem Gerät vereint. Ein integrierter Femtosekundenlaser trägt krankes Gewebe präzise ab, ohne umliegendes, gesundes Gewebe zu schädigen. „Das Prinzip ‚erkennen und behandeln‘ ist ein großer Fortschritt, weil es Operationen sicherer macht und die Heilungschancen verbessert“, betont Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde am Universitätsklinikum Jena und Mitautor der Studie. „Für uns als Chirurgen bedeutet das, Tumore effektiver entfernen und gleichzeitig gesundes Gewebe besser schonen zu können. Damit könnte die Zahl von Folgeoperationen und die Belastung für die Patientinnen und Patienten erheblich reduziert werden.“

In präklinischen Tests mit Gewebeproben von 15 Patientinnen und Patienten wurde dieses Prinzip bereits erfolgreich erprobt. Die Technologie erzielte eine Erkennungsgenauigkeit von 96 Prozent und konnte Tumorgewebe mit einer bisher unerreichten Präzision entfernen.

Optische Präzisionstechnik aus Jena

Ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der Technologie stammt von der Jenaer Firma Grintech, die hochpräzise miniaturisierte optische Komponenten für das Endomikroskop entwickelte und diese zu einem gesamten Applikatorsystem montierte. Dieses ermöglicht die detaillierte Darstellung von Gewebestrukturen und deren chemischer Zusammensetzung mit gleicher Qualität wie große Labormikroskope. „Unsere Optiksysteme liefern die Genauigkeit, die für die erfolgreiche Anwendung dieser Technologie für endoskopische Untersuchungen unverzichtbar ist“, erklärt Dr. Bernhard Messerschmidt, Geschäftsführer von Grintech. „Der enge Austausch zwischen Industrie, Klinik und Forschung hier in Jena hat diese Innovation erst möglich gemacht.“

Von der Forschung in die Klinik

Die Entwicklung der Technologie ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts TheraOptik. Aktuell befindet sich die Technologie in der präklinischen Testphase. Der nächste Schritt ist eine klinische Studie mit einer größeren Patientengruppe. „Unser Ziel ist es, dass dieses lichtbasierte Verfahren in einigen Jahren standardmäßig in der Krebschirurgie eingesetzt werden kann“, erklärt Prof. Popp. Langfristig könnte die Technologie auch in anderen Bereichen wie der Dermatologie oder Neurochirurgie zum Einsatz kommen.

Original-Publikation:

Matteo Calvarese et al, Endomicroscopic AI-Guided Morphochemical Imaging and fs Laser Ablation for Selective Tumor Identification and Selective Tissue Removal. Sci. Adv. 10, eado9721 (2024). DOI: 10.1126/sciadv.ado9721

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