Beiträge von: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)

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Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen – die Ursachen für ischämische Schlaganfälle, die oft bei älteren Patienten mit Arterienverkalkung auftreten, sind meistens bekannt. Bei kryptogenen Schlaganfällen, die oft jüngere Menschen betreffen, ist die Ursache unbekannt. Expertenvermutungen zufolge verbergen sich dahinter häufig Embolien unbekannten Ursprungs. Da sie sich wiederholen können, bedürfen sie einer medikamentösen Rückfall-Prophylaxe. Welches Medikament dafür optimal geeignet ist, sollte eine internationale Studie klären. Sie ist gestern erschienen. Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) äußern […]

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Die funktionelle endoskopische Schluck-Untersuchung (FEES) ist ein etabliertes Verfahren der Dysphagiediagnostik. Eine aktuell in „Neurological Research and Practice“ publizierte Studie [1] untersuchte an 23 Zentren in Deutschland und in der Schweiz die Sicherheit der FEES sowie ihren Einfluss auf das Therapiemanagement von Patienten mit Schluckstörungen. Das Diagnoseverfahren erwies sich als sicher und führte bei über der Hälfte der Patienten zu einer Änderung des Ernährungsmanagements. Als flankierende Maßnahme des FEES-Curriculums der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) und […]

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Der 10. Mai ist der „Tag gegen den Schlaganfall“. Ein Schlaganfall kann jeden treffen, es ist daher wichtig, Krankheitssignale zu kennen und bei Bedarf schnell zu handeln. Die DGN möchte an diesem Tag aber auch auf die Bedeutung der Prävention aufmerksam machen, auch weil die Rate ischämischer Schlaganfälle seit 2010 um mehr als 10% gestiegen ist: Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Bewegungsmangel, Vorhofflimmern und Fettstoffwechselstörungen – all das erhöht das Schlaganfallrisiko. Kommen mehrere Risikofaktoren zusammen, steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, […]

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07. Mai 2019 – Im New England Journal of Medicine wurde gestern eine wegweisende Studie [1] zur Therapie der Chorea Huntington publiziert. Bei dieser erblichen, neurodegenerativen Erkrankung entwickelt sich eine progrediente Bewegungsstörung mit unkoordinierten Muskelkontraktionen. Eine wirksame Therapie gibt es derzeit nicht. Nun konnte gezeigt werden, dass mit sogenannten Antisense-Oligonukleotiden das mutierte Gen quasi stillgelegt werden kann. Das sei ein durchaus vielversprechendes Zeichen. Ob sich das Ergebnis auch in einen bedeutsamen klinischen Nutzen übersetzt, soll nun eine internationale Multicenter-Phase 3-Studie […]

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Nachdem Studien mit dem monoklonalen Antikörper Aducanumab sowohl zur Prophylaxe als auch zur Frühtherapie der Alzheimer-Erkrankung negativ ausgefallen waren und abgebrochen wurden, enttäuschten nun auch zwei weitere Substanzen mit letztlich gleichen Zielstrukturen wie Aducanumab. Das stärkt die Hypothese, dass die zerebralen Alzheimer-spezifischen Amyloid-Ablagerungen kein erfolgreiches Therapietarget sind. Doch die Alzheimer-Forschung ist damit keinesfalls am Ende. Derzeit befinden sich andere vielversprechende Therapieprinzipien in der klinischen Testung. Trotz großer Fortschritte und neuer Erkenntnisse zur Alzheimer-Demenz bleibt die Suche nach Therapien, die den […]

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Gestern Abend hat das renommierte Journal „Nature“ eine tierexperimentelle Studie [1] veröffentlicht, die zeigt, dass Schweinehirne vier Stunden nach dem (plötzlichen) Schlachttod des Tieres die Blutzirkulation wiederaufnehmen können und auch begrenzt neuronale Aktivität zeigten. Die Studie ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung, weil sie einen ersten experimentellen Ansatz dafür liefert, wie ein Gehirn in einer Phase der Nulldurchblutung und des Sauerstoffmangels, wie sie z. B. häufig bei Herzinfarkt oder Schlaganfall eintritt, vor dem Untergang bewahrt werden könnte. Rückschlüsse auf den Hirntod […]

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Das verbale Gedächtnis ist dafür zuständig, sprachliche Botschaften zu erfassen und sie zu verarbeiten. Es ist somit zentral wichtig für die Aufnahme und das Verwenden von Informationen, die uns in Worten – gesprochen oder geschrieben – übermittelt werden. Eine Studie zeigte, dass tägliches Fernsehen von mehr als 3,5 Stunden pro Tag bei Menschen im Alter von 50 Jahren und höher zu einem Abbau des verbalen Gedächtnisses führt. Eine Studie zeigte, dass tägliches Fernsehen von mehr als 3,5 Stunden pro Tag […]

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Ein epileptischer Anfall sistiert normalerweise von alleine nach spätestens fünf Minuten. Ist dies nicht der Fall, kann eine lebensbedrohliche Situation entstehen; bleibende Schäden sind möglich. Ein anhaltender epileptischer Anfall wird als Status epilepticus bezeichnet und muss schnellstmöglich medikamentös behandelt werden. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie geben dazu klare Empfehlungen, deren Umsetzung in der Praxis jedoch nicht immer in entsprechender Weise stattfindet – dies zeigt eine jüngst publizierte Studie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Epilepsien sind relativ häufige […]

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Eine aktuelle Studie [1] zeigte, dass Rotwein nur bei 8,8% der Patienten immer eine Migräneattacke auslöst. Die Studienautoren zweifeln daher an, dass Alkohol/Rotwein ein eigenständiger Migräne-Trigger ist. Wurde die Migräne auslösende Wirkung von Rotwein bislang also überschätzt? DGN-Pressesprecher Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, glaubt nicht: „Alkohol, insbesondere Rotwein, ist ein Migräne-Trigger, nicht geklärt ist nur, wie groß sein Einfluss tatsächlich ist.“ Migränepatienten seien immer gut beraten, jeden vermeidbaren Auslöser einer Migräneattacke zu umgehen. Etwa 15% der Bevölkerung leidet unter Migräne. […]

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Polyneuropathien (PNP) sind generalisierte Erkrankungen des peripheren Nervensystems. Bei einer Unterform, der sogenannten Small-Fiber-Neuropathie (SFN), stehen brennende Schmerzen der Extremitäten und Sensibilitätsstörungen im Vordergrund. Es gibt verschiedene Ursachen der Erkrankung, am häufigsten liegt ein Diabetes mellitus zugrunde. Die symptomatische Behandlung mit Schmerzmitteln schlägt oftmals nicht ausreichend an, was den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigt. Eine Studie zeigte nun eine signifikante Schmerzlinderung durch das Epilepsie-Medikament Lacosamid. Polyneuropathien sind generalisierte Erkrankungen des peripheren Nervensystems, bei denen es zu Schäden und Funktionsstörungen sensibler, […]

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Auch wenn die Hoffnung auf eine wirksame Alzheimer-Therapie in naher Zukunft zerschlagen wurde, sind Experten der DGN optimistisch, dass der Kampf gegen Alzheimer gewonnen werden kann. Die Forschung habe in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Mehrere andere Wirkstoffe – Antikörper wie small molecules – werden derzeit klinisch getestet. Wichtig sei angesichts einer weiter steigenden Prävalenz der Erkrankung, die Alzheimer-Forschung forciert zu fördern und breit aufzustellen. Am 21.03.2019 gab die Firma Biogen bekannt, die Phase-III-Studien zu Aducanumab einzustellen. Eine Zwischenauswertung […]

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Bei der Multiplen Sklerose (MS) handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Die Zellen des Immunsystems greifen fälschlicherweise die eigenen Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark an. Verschiedene Therapien kommen zum Einsatz – Antikörper, die gezielt in das Krankheitsgeschehen eingreifen, oder Immuntherapeutika, die das Immunsystem unterdrücken. Eine Art Neustart („Reboot“) des Immunsystems ermöglicht die Stammzelltransplantation, die bisher aber als zu risikoreich gilt. In einer neuen Studie [1] erwies sie sich als wirksame Therapieoption mit vertretbaren Risiken. Multiple Sklerose (MS) ist eine immunologisch […]

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Blutgerinnungshemmende Therapien sind heute bei der Behandlung und zur Prophylaxe von Thrombosen, Lungenembolien und Schlaganfällen nicht mehr wegzudenken. Sogenannte neue, direkte orale Antikoagulanzien (NOAK) bieten dabei verschiedene Vorteile gegenüber herkömmlichen „alten“ Substanzen wie Heparin und Vitamin-K-Antagonisten. Ein Nachteil war bislang jedoch die fehlende Verfügbarkeit eines Gegenmittels, wenn es aufgrund überschießender Blutverdünnung unter sogenannten Faktor-Xa-Hemmern zu Blutungen kommt. Ein solches wurde nun entwickelt und zeigte sich in einer Studie hocheffektiv Gerinnungshemmende Therapien (umgangssprachlich Blutverdünnung) mit antithrombotischen Wirkstoffen (Antikoagulanzien) sind heute bei […]

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